BayernBezahlkarte für Asylbewerber

[21.03.2024] Im Freistaat Bayern beginnt in vier Pilotgemeinden die Testphase einer neuen Bezahlkarte für Asylbewerber. Die Karte soll Bargeldzahlungen ersetzen und ist auf den Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs beschränkt.
Das Bild zeigt unter anderem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Innenstaatssekretär Sandro Krichner bei der Präsentation einer übergroßen Bezahlkarte für Asylbewerber.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Staatssekretär Sandro Kirchner (Bildmitte) stellen die Bezahlkarte für Asylbewerber vor.

(Bildquelle: Bayerisches Innenministerium/Alexandra Beier)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Staatssekretär Sandro Kirchner vom Bayerischen Innenministerium haben gestern (20. März 2024) den offiziellen Start der Testphase für die bayerische Bezahlkarte für Asylbewerber in vier Pilotkommunen (Landkreise Fürstenfeldbruck, Günzburg, Traunstein und die kreisfreie Stadt Straubing) bekannt gegeben. Kirchner erklärte: „Wir liegen voll im Zeitplan. Während die meisten Bundesländer erst mit dem gemeinsamen Vergabeverfahren begonnen haben, geben wir in Bayern als erstes Flächenland bereits in mehreren Pilotkommunen die Karten an Asylbewerber aus.“ Ministerpräsident Söder kündigte an, dass der bayernweite Roll-out im zweiten Quartal folgen werde. Mit der Geldkarte können Waren des täglichen Bedarfs gekauft werden, Bargeldzahlungen seien nur noch eingeschränkt möglich, Überweisungen ins Ausland nicht mehr.

Freistaat übernimmt die Kosten

Die Bayerische Staatsregierung übernimmt nach eigenen Angaben die Kosten für die Einführung und den Betrieb der Karte. In den Pilotkommunen erhalten Asylbewerber künftig kein Bargeld mehr, sondern eine Geldkarte. Innenstaatssekretär Kirchner erläuterte: „Auf diese Karte buchen die zuständigen Leistungsbehörden monatlich den nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zustehenden Betrag als Guthaben. Die Karte kann in allen Geschäften und bei allen Dienstleistern, die Mastercard akzeptieren, eingesetzt werden, allerdings grundsätzlich regional begrenzt auf den gesetzlich erlaubten Aufenthaltsbereich. Überweisungen, Online-Käufe, Glücksspiele und der Einsatz bei Geldtransferdienstleistern sind gesperrt. Damit ist es nicht mehr ohne Weiteres möglich, Geld ins Ausland zu transferieren, um damit kriminelle Schlepperbanden zu finanzieren.“

„Wichtiger Schritt zur Bewältigung der Migrationskrise“

Der Präsident des Bayerischen Landkreistags, Landrat Thomas Karmasin (Landkreis Fürstenfeldbruck), begrüßte die Initiative: „Die Zahlkarte ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der Migrationskrise.“ Staatssekretär Kirchner betonte die Notwendigkeit, die Verwaltungsabläufe in den Kommunen zu vereinfachen und mögliche Anlaufschwierigkeiten schnell zu beheben. Gleichzeitig kritisiert er die Bundesregierung für Verzögerungen und fordert eine grundlegende Wende in der Migrationspolitik.



Stichwörter: Politik, Bayern, Bezahlkarte


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik

OSBA: Luft nach oben bei Open Source

[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim wichtigen Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...

Die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Digitalministerkonferenz der Länder: Digitale Agenda verabschiedet

[01.04.2025] Die Digitalministerkonferenz der Länder hat eine gemeinsame Agenda zur digitalen Zukunft beschlossen. Im Fokus stehen klare Zuständigkeiten in der Verwaltung, der Einsatz von KI, digitale Unabhängigkeit und der Breitbandausbau. mehr...

Sachsen: Doppelhaushalt setzt Fokus auf Digitalisierung

[01.04.2025] 
Die Sächsische Staatskanzlei setzt bei der Verwendung der Mittel, die ihr im Doppelhaushalt 2025/2026 zugebilligt wurden, einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Verwaltungsoptimierung. mehr...

Baden-Württemberg: Entwicklung einer Datenstrategie

[01.04.2025] Für eine gelungene Digitalisierung sind Daten eine unentbehrliche Grundlage. Nun erarbeitet die Landesregierung Baden-Württemberg eine landesweite Datenstrategie. Auf dem Beteiligungsportal können die Eckpunkte der Datenstrategie eingesehen und aktiv an der Ausarbeitung mitgewirkt werden. mehr...

NEGZ: Impulse für die Digitalverfahrensgesetzgebung

[31.03.2025] Unterschiedliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene sowie Überschneidungen zwischen verschiedenen Gesetzen stehen einer kohärenten Digitalverfahrensgesetzgebung entgegen. Das NEGZ hat nun ein Impulspapier zur Schaffung rechtssicherer Grundlagen für die Verwaltungsdigitalisierung vorgelegt. mehr...

Gruppenfoto Frühjahrssitzung IT-Planungsrat

IT-Planungsrat: Föderale Digitalstrategie, Teil 2

[27.03.2025] Der IT-Planungsrat hat jetzt den zweiten Teil der Föderalen Digitalstrategie verabschiedet. Die beschlossenen strategische Leitplanken definieren konkrete fachliche Zielstellungen sowie Rahmenbedingungen für die künftigen Umsetzungsvorhaben. Darüber hinaus wurde die langfristige Finanzierung der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) gesichert. mehr...

Hessen: Zentrum für digitale Resilienz geplant

[25.03.2025] Deutschland will seine digitalen Infrastrukturen besser vor Krisen und Katastrophen schützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus unterzeichneten einen Letter of Intent zur Gründung eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz. mehr...

Bitkom: Sondervermögen soll Verwaltung digitalisieren

[25.03.2025] Der Digitalverband Bitkom fordert, 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für einen „Digitalpakt Deutschland“ zu nutzen, darunter 10 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung. Das Geld könnte in moderne Register, föderale Vernetzung und eine sichere Cloudinfrastruktur fließen. mehr...

Der neu konstituierte Digitalrat im Gruppenbild.

Rheinland-Pfalz: Digitalrat nimmt Arbeit auf

[24.03.2025] Rheinland-Pfalz hat ein neues Expertengremium für Digitalthemen. Der 17-köpfige Digitalrat soll Digitalisierungsschwerpunkte des Landes weiterentwickeln. Unter Vorsitz von Digitalministerin Dörte Schall und Informatikprofessorin Katharina Zweig berät das Gremium Politik und Verwaltung. mehr...

Digitalministerkonferenz der Länder: Finanzpaket für digitale Zukunft einsetzen

[20.03.2025] Die Mittel aus dem im Bundestag beschlossenen Finanzpaket sollten auch für eine umfassende Digitalisierung der Verwaltung und den Ausbau souveräner, digitaler Infrastrukturen eingesetzt werden, fordert die Digitalministerkonferenz (DMK) der Länder. mehr...

Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder mit Laptops an einem langen Konferenztisch in einem hohen, hellen Raum. Im Hintergrund klassizistische Kuppelarchitektur und die Landesfahnen.

MPK: Mehr Schub für KI nötig

[14.03.2025] Die Länder drängen den Bund, die nationale KI-Strategie zu überarbeiten und deutlich mehr Mittel bereitzustellen. Sie fordern eine innovationsfreundliche Regulierung und mehr Unterstützung für Forschung sowie nachhaltige Rechenzentren in Europa. mehr...

Schweizerflagge auf dem Bundeshaus in Bern.

Schleswig-Holstein/Schweiz: Austausch zu Open Source

[12.03.2025] Auf Einladung des Schweizer Bundeskanzlers Viktor Rossi stellte Schleswig-Holsteins Digitalminister Dirk Schrödter in Bern die Open-Source-Strategie seines Landes vor. Die Schweiz will Open Source in der Verwaltung stärken – Schleswig-Holstein dient dabei als Vorbild. mehr...

Das Bild zeigt Bayerns Digitalminister Fabian Mehring.

Bayern/Bund: Digitalisierung als Masterthema

[12.03.2025] Bayerns Digitalminister Fabian Mehring fordert ein Bundesministerium für Digitales, Innovation und neue Medien und skizziert dessen Ausrichtung. Es soll Verwaltungsdigitalisierung, digitale Infrastruktur, Innovation und Digitalwirtschaft vorantreiben sowie gegen Desinformation im digitalen Raum vorgehen. mehr...

Digitalministerkonferenz: Gemeinsame Positionen für Koalitionsverhandlungen

[11.03.2025] Angesichts der bevorstehenden Koalitionsverhandlungen stimmen sich die Digitalverantwortlichen der Länder bei einer Sonder-Digitalministerkonferenz ab. Im Fokus stehen unter anderem eine Föderalismusreform, klare KI-Rahmenbedingungen und mehr Tempo beim Infrastrukturausbau. mehr...

Cover des D21-Digital-Index 2024/25

D21-Digital-Index: Digitale Resilienz als Schlüssel

[10.03.2025] Alljährlich liefert D21 mit dem Digital-Index ein umfassendes Lagebild zum Digitalisierungsgrad in Deutschland. Nun hat die Initiative ihre Studie für 2024/25 vorgelegt. Demnach verändern digitale Technologien Gesellschaft und Wirtschaft tiefgreifend – die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeit werden aber weitgehend unterschätzt. mehr...