IT-PlanungsratDigitalisierung im Endspurt

[20.03.2024] Die Mitglieder des IT-Planungsrats haben in Düsseldorf über die Digitalisierung der Verwaltung beraten. Unter der Leitung von Bundes-CIO Markus Richter wurden wichtige Weichen für eine bundesweite digitale Transformation gestellt.
Ein Gruppenfoto der Mitglieder des IT-Planungsrats.

Die Mitglieder des IT-Planungsrats tagten unter der Leitung von Markus Richter (3.v.l.) in Düsseldorf.

(Bildquelle: FITKO)

Die digitale Transformation der Verwaltung stand im Mittelpunkt der heutigen (20. März 2024) Sitzung des IT-Planungsrats in Düsseldorf. Es war die erste Sitzung des zentralen Digitalisierungsgremiums unter Leitung von Markus Richter, Bundes-CIO und Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Nach einem Impuls der EU-Kommission zum europäischen Interoperabilitätsrechtsrahmen beriet der IT-Planungsrat über die Entwicklung einer Digitalstrategie des Bundes, die mehrjährige Finanzplanung des Gremiums sowie die verbindliche Nutzung des Marktplatzes für EfA-Leistungen. Die Frühjahrssitzung fand traditionell im Vorfeld des zweitägigen Kongresses des IT-Planungsrats statt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam handeln, digital Wandeln – am Puls der Transformation“ stand.

Die wichtigsten Beschlüsse

Die Beschlüsse des IT-Planungsrats zielen darauf ab, die Digitalisierung der Verwaltung in Deutschland voranzutreiben und zu beschleunigen. Die wichtigsten Punkte sind:

Entwicklung einer föderalen Digitalstrategie: Die Strategie soll die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen stärken und ein gemeinsames Vorgehen bei der Digitalisierung der Verwaltung festlegen. Ein erster Vorschlag wurde bereits vom Bund und Mecklenburg-Vorpommern vorgelegt. Der Prozess umfasst die Entwicklung eines Zukunftsbildes für die Verwaltung, die Festlegung von Werten und Grundsätzen sowie die Entwicklung einer Umsetzungsstrategie, die Digitalisierungsprogramme und Reformvorhaben beinhaltet.

Strategische Finanzplanung: Eine IT-gestützte Finanzplanung soll eine flexible und transparente Darstellung von Finanzdaten ermöglichen. Dies soll den zielgerichteten Einsatz von Mitteln für Digitalisierungsprojekte unterstützen und das Vertrauen in die föderale Zusammenarbeit stärken. Die FITKO (Föderale IT-Kooperation) wurde mit der Entwicklung einer entsprechenden IT-Lösung beauftragt.

Verbindliche Nutzung des EfA-Leistungsmarktplatzes: Ab dem 1. April 2024 wird die Nutzung des Marktplatzes für EfA-Leistungen verpflichtend. Über diesen Marktplatz können digitale Verwaltungsleistungen auf Basis standardisierter Verträge bestellt und angeboten werden. Ziel ist es, die Effizienz und den Austausch von IT-Leistungen zu verbessern und eine einheitliche digitale Plattform für alle Beteiligten zu schaffen.

Neue Stufe der föderalen Zusammenarbeit

Markus Richter sagte nach dem Treffen: „Mit unseren heutigen Beratungen haben wir eine neue Stufe der föderalen Zusammenarbeit erreicht. Mit einem gemeinsamen strategischen Ziel und der engagierten Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kommunen, Ländern und Bund haben wir nun alle Voraussetzungen, um den Endspurt zur Digitalisierung der Verwaltung gemeinsam zu bewältigen.“



Stichwörter: Politik, IT-Planungsrat


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Blau-weißer Stander mit Rautenmuster (Bayernflagge) weht im Wind, im Hintergrund blauer Himmel.

Bayern: Verwaltung muss arbeitsfähig bleiben

[15.07.2024] Bayerns Digitalminister sieht die konsequente Digitalisierung der Verwaltung als wichtige Möglichkeit, um den künftigen Ruhestand der Babyboomer-Generation und den dadurch entstehenden Fachkräftemangel zu kompensieren. Es gelte, die Potenziale von Standardisierung, Zentralisierung und KI zu nutzen. mehr...

Ergebnisbericht Konsultationsprozess Phase 1 zum „Zielbild der OZG-Rahmenarchitektur“ - Cover

OZG-Rahmenarchitektur: Ergebnisbericht zur Konsultation

[15.07.2024] Im Rahmen der Erarbeitung eines Zielbilds für die künftige gemeinsame OZG-Rahmenarchitektur hat von Oktober 2023 bis Januar 2024 ein begleitender und partizipativ gestalteter Konsultationsprozess stattgefunden. Dessen Ergebnisse liegen jetzt vor. mehr...

Konferenzbühne mit dunklem Hintergrund, darauf ein Speaker im Anzug mit Mikro in der Hand.

SEMIC-Konferenz: Kooperation für ein interoperables Europa

[12.07.2024] Auf der diesjährigen SEMIC-Konferenz, die unter dem Motto „Interoperable Europe: From Vision to Reality“ in Brüssel stattfand, stellte Staatssekretär Markus Richter seine Vision eines interoperablen Europas vor. Dieses fußt auf einer engen Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im Digitalisierungsbereich. mehr...

Gruppe von jungen Schulkindern sitzt vor einem Laptop, dahinter eine Lehrerin.

Bundesrat: Mehr Druck beim DigitalPakt 2.0

[11.07.2024] Mit dem DigitalPakt Schule hat der Bund Länder und Kommunen bei Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt – bis Mai dieses Jahres. Nun verhandeln Bund und Länder über die Anschlussfinanzierung. Im Bundesrat sprachen sich die Länder für eine verlässliche Fortführung bis 2030 aus. mehr...

Cover des PD-Strategiepapiers "Der Weg zur öffentlichen hand von morgen"

PD: Reformagenda für den Public Sector

[09.07.2024] In einem Strategiepapier entwirft das Beratungsunternehmen PD ein Zielbild für den Public Sector von morgen. Um den Public Sector zukunftsfähig zu machen, reichen demnach Einzelmaßnahmen nicht aus. Daher will PD vier große Reformbereiche mit einem umfassenden Ansatz adressieren. mehr...

Porträtfoto von Dr. Fabian Mehring.
interview

Digitales Bayern: Der Sound der Zukunft

[05.07.2024] Bayern segelt auf Innovationskurs, sagt Fabian Mehring. Kommune21 sprach mit dem Digitalminister des Freistaats über die Reorganisation seines Ressorts, seine Pläne für einen innovativen Staat und die Rolle der Kommunen dabei. mehr...

Cover des eGovernment Benchmark Report 2024

eGovernment Benchmark 2024: Nutzerzentrierung ist der Schlüssel

[05.07.2024] Laut dem jüngsten eGovernment-Benchmark-Report der Europäischen Kommission haben die europäischen Staaten bei der Bereitstellung digitaler Behördendienste stetige Fortschritte gemacht. Raum für Optimierungen gibt es insbesondere bei grenzüberschreitenden Diensten und bei Dienstleistungen, die von regionalen und kommunalen Behörden erbracht werden. mehr...

Porträtfoto Dörte Schall

Rheinland-Pfalz: Neue Digitalministerin ernannt

[03.07.2024] Neue Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung in Rheinland-Pfalz wird Dörte Schall. Der bisherige CIO/CDO der Landesregierung, Fedor Ruhose, soll Chef der Staatskanzlei werden. mehr...

Thüringer Landes-CIO Hartmut Schubert im dunklen Anzug am Rednerpult, im Hintergrund eine blaue Wand.

Thüringen: Zehn Millionen Euro für kommunale Digitalisierung

[02.07.2024] Das Land Thüringen will die kommunale Digitalisierung mit zehn Millionen Euro fördern. Das geht aus der neuen Thüringer E-Government-Richtlinie hervor, die jetzt offiziell veröffentlicht wurde. Gefördert werden unter anderem digitale Fachverfahren und Schnittstellen, IT-Sicherheits-Maßnahmen und die interne Prozessoptimierung. mehr...

Cover des Jahresberichts 2023 des Sächsischen NKR.

Bürokratieabbau: Jahresbericht des Sächsischen Normenkontrollrats

[01.07.2024] Mit der Erfüllungsaufwandsdarstellung neuer Regelungen soll der Sächsische Normenkontrollrat zu mehr Transparenz beitragen und Erkenntnisse zum Bürokratieabbau in Sachsen wie auch im bundesweiten Vergleich liefern. Nun liegt der Jahresbericht für 2023 vor. mehr...

Ministerien und Ämter des Freistaats Bayern können künftig Anwendungen aus der  Kubernetes-Cloud nutzen.
bericht

Cloud-Strategie: Bundeskanzleramt verwirft Deutsche Verwaltungscloud

[27.06.2024] Mit einem ungewöhnlichen Schritt brüskiert das Kanzleramt alle Initiativen rund um die Deutsche Verwaltungscloud und drängt die Bundesländer zu einem Vertragsabschluss mit Delos, einer in Deutschland betriebenen Variante der Microsoft Azure Cloud. mehr...

Gruppenfoto: Teilnehmende der IT-Planungsrats-Klausurtagung auf der Außentreppe eines Gebäudes.

IT-Planungsrat: Weichenstellung für modernen Föderalismus

[20.06.2024] Als zentrales Steuerungsgremium für die Digitalisierung der Verwaltung gestaltet der IT-Planungsrat den organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Rahmen der Verwaltungsdigitalisierung. In seiner letzten Sitzung traf das Gremium weitreichende Beschlüsse, die bei der Umsetzung zu mehr Tempo und Effizienz führen sollen. mehr...

In blaues Licht getauchte Bühne mit rund 20 leger gekleideten Personen, die Urkunden präsentieren.

Schleswig-Holstein: Innovative Open-Source-Lösungen für die Verwaltung

[20.06.2024] Die Landesregierung Schleswig-Holstein will digitale quelloffene Lösungen für Arbeits- und Verwaltungsprozesse fördern. Nun wurden auf dem Waterkant Festival Kiel fünf Open-Source-Projektideen ausgezeichnet, die noch in diesem Jahr in die Umsetzung starten sollen. mehr...

Weiße Puzzleteile auf weißem Hintergrund.

Registermodernisierung: Was bedeutet der Verzicht auf etablierte Standards?

[19.06.2024] Der Bund hat entschieden, bei der Registermodernisierungskomponente NOOTS nicht auf den etablierten Protokollstandard OSCI zu setzen – stattdessen soll etwas völlig neues entwickelt werden. Der Databund sieht darin eine Fehlentscheidung, die hohe Millionenbeträge verschlingt und die Verwaltungsmodernisierung um Jahre zurückwirft. mehr...

Symbolbild: ein unsortierter Haufen weißer Paragrafenzeichen, dazwischen ein hellblaues.

Rheinland-Pfalz: IT-Staatsvertrag wird ratifiziert

[18.06.2024] Um die Verwaltungsdigitalisierung besser unterstützen zu können, soll der Zweite IT-Änderungsstaatsvertrag die IT-Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern weiter stärken. Insbesondere die Rolle der FITKO als zentrale Umsetzungseinheit soll weiterentwickelt und gestärkt werden. Nun hat Rheinland-Pfalz den Weg zur Ratifizierung frei gemacht. mehr...