HessenStrategie zur Verwaltungsdigitalisierung

[19.12.2023] Die Landesregierung hat die Fortschreibung der Strategie Digitale Verwaltung Hessen beschlossen. Diese soll einen klaren Fahrplan für die digitale Zukunft der Landesverwaltung liefern. Wichtige Elemente sind Aus- und Fortbildung, IT-Sicherheit und die Schaffung einer robusten IT-Infrastruktur.

Die Landesregierung hat die Fortschreibung der Strategie Digitale Verwaltung Hessen beschlossen.

(Bildquelle: uhland38/123rf.com)

Um die hessische Verwaltung weiterzuentwickeln und die Verwaltungsdigitalisierung voranzutreiben, wurde 2021 die Strategie Digitale Verwaltung Hessen 4.0 (DVH 4.0) als Teil der Gesamtstrategie Digitales Hessen von der Landesregierung beschlossen (wir berichteten). Nun berichtet das Digitalministerium des Landes, dass die Weiterentwicklung der DVH verabschiedet wurde, die – als DVH 4.1 – aktuelle Entwicklungen und Bedürfnisse aufgreift. „Unser Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen einen effizienten und benutzerfreundlichen Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen zu ermöglichen. Wir setzen uns für weniger Bürokratie und schnellere Genehmigungsverfahren ein. Die Weiterentwicklung der DVH ist ein entscheidender Schritt, um diese Vision in die Realität umzusetzen“, so Digitalministerin Kristina Sinemus.

Als Beispiel verwies Sinemus darauf, dass die Novelle des Hessischen E-Government-Gesetzes erhebliche rechtliche Vereinfachungen mit sich gebracht habe (wir berichteten). Eine Experimentierklausel ermöglicht jetzt digitale Pilotprojekte unter zeitweiser Befreiung von analogen Verfahrens- und Formvorgaben. Alle neuen Gesetze und Rechtsverordnungen werden zudem künftig einem Digitalcheck unterzogen, wodurch Digitalisierungshindernisse abgebaut werden sollen. Sinemus verweis auch auf zahlreiche Produkte, die bereits entwickelt worden seien, um das mobile Arbeiten zu unterstützen (HessenPC, Zugangslösungen, Videokonferenzsystem, Roll-out von Smartphones). 

Wie schon in der ersten Fassung erfolgt auch bei der Weiterentwicklung die Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit den Ressorts und den IT-Dienstleistern unter Mitwirkung in Bund-Länder-Arbeitskreisen des IT-Planungsrats. Die Ziele der DVH sollen zu einem Maßnahmenkatalog führen, der in der Landesverwaltung als Grundlage für die Ableitung von Projekten oder der Weiterentwicklung von Produkten dienen soll.

Fortbildung, hybrides Arbeiten und sichere Infrastruktur

Ein wichtiger Aspekt der DVH die Aus- und Fortbildung. Bereits gestartete Angebote sollen deutlich ausgeweitet und weiterentwickelt werden, darunter der von Hessen mitgestaltete und unterstützte eGov-Campus (wir berichteten). Ebenso soll hybrides Arbeiten ausgebaut werden. Unter anderem dazu werde derzeit das Videokonferenzsystem HessenConnect 2.0 eingeführt.

Weiterhin im Fokus stehe auch bei der DVH 4.1 die Serviceorientierung. Diese sei anhand von Nutzenversprechen an die Kundinnen und Kunden sowie an die Beschäftigten formuliert, so das Digitalministerium. Dabei wurde zu den bestehenden fünf Nutzenversprechen ein sechstes hinzugefügt, mit dem auf eine selbstbestimmte Nutzung von Technologien mit einem Höchstmaß an Datenschutz und Informationssicherheit hingewirkt werden soll. Maßnahmen zur Umsetzung sind unter anderem die Erarbeitung von Cyber-Sicherheitsstrategien und die BSI-Zertifizierungen der IT-Dienstleister des Landes.

Auch der zunehmenden Wichtigkeit von Cloud Computing für die nachhaltige und erfolgreiche Verwaltungsdigitalisierung wird in der DVH 4.1 Rechnung getragen. So werde in Hessen die Verfahrens-Cloud Hessen (VCH) technologisch weiterentwickelt, diese biete Cloud-Dienste für die Landesverwaltung und für die interföderale Zusammenarbeit an. Auch Informationssicherheit, Barrierefreiheit und Datenschutz werden als grundlegende Anforderungen für die technische Umsetzung betont. Zudem wird eine intensivierte Kooperation mit anderen Ländern und dem Bund angestrebt, um innovative Lösungen gemeinsam voranzubringen.



Stichwörter: Politik, DVH 4.1, Hessen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Wehende Flagge mit dem Landeswappen von Sachsen.

Sachsen: Ziele des Koalitionsvertrags begrüßt

[16.04.2025] Sachsen unterstützt die im neuen Koalitionsvertrag umrissenen digitalpolitischen Vorhaben – darunter antragslose Verwaltungsleistungen, die DeutschlandID und zentrale IT-Kompetenzen des Bundes. Auch eine Grundgesetzänderung hält das Land für notwendig. mehr...

Screenshot des Titelblatts des Jahresberichts der FITKO und des IT-Planungsrats für 2024.

IT-Planungsrat / FITKO: Gemeinsamer Jahresbericht für 2024

[14.04.2025] Im gemeinsamen Jahresbericht für 2024 berichten der IT-Planungsrat und die Föderale IT-Kooperation (FITKO) über ihre Tätigkeiten und Erfolge. Erstmals kommen auch die Gremien, Arbeits- und Projektgruppen zu Wort. mehr...

Blick vom Spreeufer auf das Reichstagsgebäude.

Koalitionsvertrag: Digitalministerium soll kommen

[10.04.2025] Union und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Kommunen und Verbände begrüßen das geplante Digitalministerium, sehen Fortschritte beim Bürokratieabbau und fordern eine zügige Umsetzung zentraler Vorhaben. mehr...

Blick über gut besetzte Zuschauerreihen zum Podium.

IT-Planungsrat: Fachkongress „Digitalisierung – einfach machen“

[08.04.2025] Der 13. Fachkongress des IT-Planungsrats wurde in diesem Jahr von Niedersachsen ausgerichtet. Mehr als 700 Teilnehmende aus der Verwaltung waren vor Ort in Hannover. Auch das BMI war in diversen Sessions mit dabei. mehr...

Kabinettsklausur in einem hellen Saal mit Barockornamenten, der damalige Bundesjustizminister Marco Buschmann redet.

Bund: Bericht zum Bürokratieabbau

[08.04.2025] Die Bundesregierung hat ihren Bericht zum Bürokratieabbau 2022/2023 vorgelegt. Er enthält auch eine Bilanz zu den Meseberger Beschlüssen und der Bürokratieentlastungsverordnung für Unternehmen und Bürger. mehr...

Louisa Solonar-Unterasinger schaut mit verschränkten Armen lächelnd in die Kamera.

Hessen: CIO und CISO neu besetzt

[07.04.2025] Louisa Solonar-Unterasinger übernimmt in Hessen das Amt der CIO, Ralf Stettner kehrt als CISO ins Innenministerium zurück. Die Landesregierung besetzt damit zwei zentrale Positionen für IT-Steuerung und Informationssicherheit neu. mehr...

OSBA: Luft nach oben bei Open Source

[02.04.2025] Die Open Source Business Alliance sieht im Entwurf der Koalitionsarbeitsgruppe zur Digitalpolitik Nachbesserungsbedarf. Besonders beim Thema Open Source fehle es an klaren Zielvorgaben, auch Angaben zu einem zentralisierten Digitalbudget fehlten bisher. mehr...

Die rheinland-pfälzische Digitalministerin Dörte Schall.

Digitalministerkonferenz der Länder: Digitale Agenda verabschiedet

[01.04.2025] Die Digitalministerkonferenz der Länder hat eine gemeinsame Agenda zur digitalen Zukunft beschlossen. Im Fokus stehen klare Zuständigkeiten in der Verwaltung, der Einsatz von KI, digitale Unabhängigkeit und der Breitbandausbau. mehr...

Sachsen: Doppelhaushalt setzt Fokus auf Digitalisierung

[01.04.2025] 
Die Sächsische Staatskanzlei setzt bei der Verwendung der Mittel, die ihr im Doppelhaushalt 2025/2026 zugebilligt wurden, einen Schwerpunkt auf Digitalisierung und Verwaltungsoptimierung. mehr...

Baden-Württemberg: Entwicklung einer Datenstrategie

[01.04.2025] Für eine gelungene Digitalisierung sind Daten eine unentbehrliche Grundlage. Nun erarbeitet die Landesregierung Baden-Württemberg eine landesweite Datenstrategie. Auf dem Beteiligungsportal können die Eckpunkte der Datenstrategie eingesehen und aktiv an der Ausarbeitung mitgewirkt werden. mehr...

NEGZ: Impulse für die Digitalverfahrensgesetzgebung

[31.03.2025] Unterschiedliche Regelungen auf Bundes- und Landesebene sowie Überschneidungen zwischen verschiedenen Gesetzen stehen einer kohärenten Digitalverfahrensgesetzgebung entgegen. Das NEGZ hat nun ein Impulspapier zur Schaffung rechtssicherer Grundlagen für die Verwaltungsdigitalisierung vorgelegt. mehr...

Gruppenfoto Frühjahrssitzung IT-Planungsrat

IT-Planungsrat: Föderale Digitalstrategie, Teil 2

[27.03.2025] Der IT-Planungsrat hat jetzt den zweiten Teil der Föderalen Digitalstrategie verabschiedet. Die beschlossenen strategische Leitplanken definieren konkrete fachliche Zielstellungen sowie Rahmenbedingungen für die künftigen Umsetzungsvorhaben. Darüber hinaus wurde die langfristige Finanzierung der Deutschen Verwaltungscloud (DVC) gesichert. mehr...

Hessen: Zentrum für digitale Resilienz geplant

[25.03.2025] Deutschland will seine digitalen Infrastrukturen besser vor Krisen und Katastrophen schützen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Hessens Digitalministerin Kristina Sinemus unterzeichneten einen Letter of Intent zur Gründung eines nationalen Zentrums für digitale Resilienz. mehr...

Bitkom: Sondervermögen soll Verwaltung digitalisieren

[25.03.2025] Der Digitalverband Bitkom fordert, 100 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen für einen „Digitalpakt Deutschland“ zu nutzen, darunter 10 Milliarden Euro für die Verwaltungsdigitalisierung. Das Geld könnte in moderne Register, föderale Vernetzung und eine sichere Cloudinfrastruktur fließen. mehr...

Der neu konstituierte Digitalrat im Gruppenbild.

Rheinland-Pfalz: Digitalrat nimmt Arbeit auf

[24.03.2025] Rheinland-Pfalz hat ein neues Expertengremium für Digitalthemen. Der 17-köpfige Digitalrat soll Digitalisierungsschwerpunkte des Landes weiterentwickeln. Unter Vorsitz von Digitalministerin Dörte Schall und Informatikprofessorin Katharina Zweig berät das Gremium Politik und Verwaltung. mehr...