Kompetenzzentrum Open DataDen Daten-Flickenteppich glätten
Zum zweiten Mal in diesem Jahr richtete das Kompetenzzentrum Open Data (CCOD), das dem Bundesverwaltungsamt (BVA) angehört, ein Fachforum aus. Rund 95 Teilnehmende aus kommunaler, Landes- und Bundesverwaltung besuchten die Veranstaltung. Im Fokus stand die technische Realisierung von Open Data: Die komplexe Frage, wie Daten gespeichert und möglichst effizient bereitgestellt werden können, bilde das wichtige Fundament einer Open-Data-Nutzung – und bereite gleichzeitig an vielen Stellen Kopfzerbrechen, so das CCOD.
Vier Vorträge zu den technischen Umsetzungsmöglichkeiten von Open-Data-Portalen und Repositorien standen auf dem Programm. Damian Padarta von der Kommunalen Datenverarbeitungszentrale Rhein-Erft-Rur (kdvz) präsentierte die Anforderungen an Open-Data-Portale und deren Vorteile. Ebenfalls stellte er die Vorteile von Open-Data-Portalen als Sharing-Hubs für Informationen für die Verwaltung selbst heraus. Im Anschluss stellte Antje Göldner von der Senatskanzlei Hamburg die wichtigsten Aspekte zur Auswahl einer geeigneten Software für Open-Data-Portale anhand der Ergebnisse der Data-Go-Studie vor. Jan Taubitz vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) wies auf die Notwendigkeit eines generischen Datenrepositoriums hin und stellte den EU-finanzierten Online-Speicherdienst Zenodo als Pilotansatz vor. Und schließlich sprach Angela Balke von der Bundesfinanzverwaltung (BMF) über das das Projekt Datenatlas Bund, mit dem die Beschäftigten des Bundes eine (Metadaten-)Übersicht der gesamten Datenbestände erhalten sollen.
Wohin mit den Daten?
Die anschließende Diskussion befasste sich mit Umsetzungsmöglichkeiten von Datenrepositorien. Im Vordergrund stand die Nutzung von Zenodo als Kaltspeicher für offene Daten. Die so genannte Kaltspeicherung von Daten (Cold Data Storage) erlaubt es, nicht oder nur selten genutzte Daten abseits der Hauptdaten zu speichern und auf diese Weise vorhandene Daten besser zu organisieren. Es sei allen klar, so das CCOD in seinem Bericht über die Veranstaltung, dass Content-Management-Systeme wie der vom ITZBund entwickelte Government Site Builder (GSB) keine langfristigen Lösungen darstellen können – welcher Ansatz bei der Datenspeicherung tatsächlich verfolgt werden solle, sei jedoch weniger eindeutig. Das Konzept einer zentralen Lösung für alle (auch sicherheitssensiblen) Daten mit einer Freigabefunktion für offene Daten stehe dem Ansatz einer dezentralen Lösung mit Alternativspeichern für sensible Datensätze gegenüber; dabei könnte beispielsweise auch Zenodo genutzt werden. Für letzteres spräche, dass Bestandslösungen weiter genutzt werden können und dass bereits eine nachnutzbare und erprobte Lösung besteht, die sich gegebenenfalls sogar föderal skalieren ließe. Dies wirke zeit- und kostensparend, glätte den Flickenteppich an Lösungen und mindere das Risiko, während der Entwicklungszeit vom technischen Fortschritt überholt zu werden. Andererseits wäre die eine, umfassende Lösung zur Datenspeicherung ein großer Schritt in Richtung kohärentes Gesamtdaten-Management und ließe sich – richtig umgesetzt – ebenfalls nachnutzen. Bis dieser „Goldstandard“ erreicht sei, werde aber noch kostbare Zeit verstreichen, so das CCOD. Diese Zeit sollte genutzt werden, um Pilotansätze wie Zenodo zu erproben. Damit könne bestehenden Defiziten in der Datenspeicherung entgegengewirkt werden.
Unterm Strich zeigte das Forum: Die technische Realisierung von Open Data, da eng mit dem Thema des behördlichen Gesamtdaten-Managements verknüpft, ist hochkomplex und bedarf des Austauschs und Abstimmung. Als Mittel zu diesem Zweck will das CCOD bald eine Anforderungserhebung durchführen.
Hamburg: Zehn Jahre Transparenzportal
[31.10.2024] Auf dem Transparenzportal der Freien und Hansestadt Hamburg können Bürgerinnen und Bürger seit nunmehr zehn Jahren eine breite Palette an Daten und Informationen der Verwaltung und von öffentlichen Unternehmen einsehen. Inzwischen stehen rund 170.000 Datensätze online. mehr...
Seitenbau: Zuschlag für Sächsische Transparenzplattform
[10.10.2024] Das Unternehmen Seitenbau hat den Zuschlag für die Entwicklung der Sächsischen Transparenzplattform erhalten. Diese soll bis Ende 2026 freigeschaltet werden. mehr...
Rheinland-Pfalz: Open-Data-Strategie verabschiedet
[27.09.2024] Der rheinland-pfälzische Ministerrat hat jetzt die Open-Data-Strategie des Landes beschlossen. Ein entsprechendes Gesetz soll folgen. Eine Offene-Daten-Plattform steht bereits zur Verfügung. mehr...
Offene Daten: Bundesweites Open-Data-Ranking
[25.07.2024] Die Vorteile, die offene, strukturierte Daten für Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bergen, sind inzwischen altbekannt. Auch die Verwaltung selbst könnte von der Open-Data-Nutzung profitieren. Doch wie steht es wirklich um die Zugänglichkeit von Verwaltungsdaten? Das Ranking der Open Knowledge Foundation zeichnet ein differenziertes Bild. mehr...
Schleswig-Holstein: Open-Data-Förderrichtlinie in Kraft
[08.07.2024] Offene Daten nutzen Wirtschaft und Forschung, können zu mehr Transparenz beitragen und dadurch Bürgernähe schaffen. Das Land Schleswig-Holstein fördert ab sofort bis 2027 kommunale Projekte zur Anbindung an das landesweite Portal für offene Daten. mehr...
Open Data: Ideen für ländliche Kommunen gesucht
[19.06.2024] Innovative Lösungen zum Einsatz von offenen Verwaltungsdaten in ländlichen Kommunen sucht jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium im Zuge eines Ideenwettbewerbs. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Start der Open Government Academy
[31.05.2024] Vertieftes Wissen zu Open Data und Beteiligungen will ab sofort die Open Government Academy mit Methodenkompetenz und Schulungsangeboten vermitteln. Dabei handelt es sich um ein Online-Angebot der Plattform Open.NRW, das sich an alle Verwaltungsbeschäftigten mit Interesse an dem Themenbereich richtet. mehr...
Bayern: Kompetenz für Open Data
[08.05.2024] Ein Kompetenzzentrum für Open Data wollen in Bayern das Digitalministerium und die Digitalagentur byte etablieren. Das Portfolio des Kompetenzzentrums umfasst neben dem Open-Data-Portal umfassende Serviceleistungen, die den Einstieg in die Datenbereitstellung auch für kleinste Behörden und Kommunen möglich machen. mehr...
Open Source: Kick-off für Open CoDE
[30.04.2024] Das ZenDiS lädt zu einem virtuellen Kick-off ein, um über die Weiterentwicklung von Open CoDE, einer Plattform für den Austausch von Open Source Software in der öffentlichen Verwaltung, zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung am 16. Mai ist die inhaltliche und technische Weiterentwicklung der Plattform. mehr...
Österreich: Bundesbudget 2024 als Open Data
[26.04.2024] Erstmals hat das Finanzministerium in Österreich das Bundesbudget als Open Data veröffentlicht. Bürgerinnen und Bürger sollen damit einen detaillierten Einblick in die finanzielle Situation und die Vorhaben des Staates erhalten. Forscher, Entwickler und Journalisten können die Daten in ihre Projekte und Analysen einbeziehen. mehr...
Digitale Souveränität: Lippenbekenntnisse zu Open Source
[26.03.2024] Die Bundesregierung hat neue Rahmenverträge mit großen IT-Unternehmen geschlossen, die proprietäre Software entwickeln. Der versprochene Vorrang für Open Source scheint passé, befürchtet Rico Barth, Vorstandsmitglied der Open Source Business Alliance. mehr...
Bundeshaushalt: Mittel für digitale Souveränität halbiert
[23.11.2023] Im Bundeshaushalt für 2024 sind die Mittel für Projekte im Bereich digitale Souveränität und Open Source deutlich gekürzt worden. Die Bundesregierung habe es damit erneut verpasst, finanziell die notwendigen Akzente zu setzen, um die digitalen Abhängigkeiten der Verwaltung zu reduzieren, kritisiert die OSB Alliance. mehr...
FITKO: Föderales Entwicklungsportal auf Open CoDE
[14.11.2023] Das Föderale Entwicklungsportal liefert Entwicklern gebündelte Informationen über Standards und Schnittstellen zur föderalen IT-Infrastruktur. Nun steht der Quellcode des Portals auf der Plattform Open CoDE zur Verfügung. Dadurch sollen sich Möglichkeiten für eine breitere Beteiligung öffnen. mehr...
Informationsfreiheit: IFK fordert einheitlich hohes Transparenzniveau
[13.11.2023] Bund und Länder sollen das Recht auf Informationszugang mithilfe moderner Transparenzgesetze deutschlandweit auf ein einheitlich hohes Niveau bringen. Diese Forderung wurde jetzt im Rahmen der Konferenz der Informationsfreiheitsbeauftragten in Deutschland (IFK) formuliert. mehr...