Fraunhofer FOKUSDatenbestände kontrolliert teilen

[02.02.2023] In dem EU-geförderten Projekt PISTIS entwickeln 31 Projektpartner unter der Leitung von Fraunhofer FOKUS eine Lösung, die den sicheren Datenaustausch und -handel über die Grenzen von Organisationen und Datenräumen hinweg ermöglichen soll – auch für öffentliche Einrichtungen.

Um Daten sicher und vertrauensvoll zu verwalten und austauschen zu können, bedarf es spezialisierter Plattformen. Dies gilt insbesondere für öffentliche Einrichtungen und die Wirtschaft. Im Januar 2023 startete deshalb das von der EU geförderte Horizon-Europe-Projekt PISTIS – kurz für „Promoting and Incentivising Federated, Trusted, Fair Sharing and Trading of Interoperable Data Assets“. Dabei entwickeln die 31 europäischen Projektpartner aus elf Ländern eine Referenzplattform als Infrastruktur für die gemeinsame Nutzung, den föderierten Austausch und Handel sowie die Monetarisierung von interoperablen Datensets. So will PISTIS Anreize für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen schaffen, ihre Datenbestände miteinander zu teilen. Geleitet und koordiniert wird das bis Juni 2026 laufende Projekt vom Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS. Nun berichtet Fraunhofer FOKUS vom Kick-off-Meeting von PISTIS. Dazu trafen sich 60 Vertreterinnen und Vertreter der Partner für zwei Tage bei dem Forschungsinstitut in Berlin.

Keine Insellösung

Ziel von PISTIS ist es, datenbezogene Dienste als modulare Umgebung zur Verfügung zu stellen und so einen sicheren Datentransfer zu ermöglichen. Beteiligte Organisationen sollen die PISTIS-Umgebung als Ergänzung zu ihren eigenen Diensten gemeinsam mit anderen Akteuren nutzen können. Dabei sollen sich nach Angaben von Fraunhofer FOKUS ausschließlich die zugehörigen Metadaten in globalen Datenkatalogen finden, um Nutzern die Suche nach gewünschten Daten zu ermöglichen. So entstehe ein Ökosystem aus bestehenden und neuen Datenräumen, das Datensilos beseitigt.
Fraunhofer FOKUS konzipiert und entwickelt die PISTIS-Datenräume sowie Datenverwaltungsdienste. Im Besonderen werde die Entwicklung des Datenkatalogs verantwortet, so das Institut. Dieser basiere auf der Software PIVEAU, die bei Fraunhofer FOKUS für die Aufbereitung, Integration, Veröffentlichung und Katalogisierung von Daten entwickelt wurde. Dank der offenen Schnittstellen und standardisierten Komponenten soll PISTIS auch zu anderen Dateninfrastrukturen kompatibel sein sowie der Gaia-X-Spezifikation entsprechen.

Tests in Praxisprojekten

PISTIS soll unter realen Bedingungen in drei groß angelegten virtuellen Demonstrationshubs in Form von digitalen Demo-Services getestet werden: Im Demonstrationshub Mobilität und Stadtplanung in Athen werden Akteure aus Luftfahrt, öffentlichem Nahverkehr und öffentlicher Verwaltung ihre Daten gemeinsam nutzen – zur Verbesserung der Abläufe bei der Flugzeugabfertigung, beim Umstieg der Passagiere oder beim Pendelverkehr zwischen Stadt und Flughafen. In Spanien sollen Akteure aus dem Energiesektor an der Lösung von Engpässen in Verteilnetzen arbeiten. Und im Demonstrationshub Automobilität in Deutschland und Österreich sollen datengestützte Lösungen und Dienste zu einem umweltfreundlichen und effizienten Verkehr beitragen – von städtischen Emissionsmodellen bis hin zum betrieblichen Mobilitätsmanagement.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Beispiel für ein Dashboard zu Gewaltvorfällen – dargestellt mit disy Cadenza unter Verwendung von Demodaten.

BMBF/disy Informationssysteme: Gewalt im öffentlichen Dienst erfassen

[20.11.2024] Das Forschungskonsortium InGe hat einen Prototyp einer digitalen Meldeplattform für Gewaltvorfälle im öffentlichen Dienst vorgestellt. Erfasst werden können auch nichtstrafbare Vorfälle, um eine fundierte Datenbasis für Prävention zu schaffen. Grundlage ist die Software disy Cadenza. mehr...

Mehrere Teilnehmende stehen vor einer Pinnwand mit Post-Ists und überlegen.

DIN-Prozess: Mehr Qualität für digitale Services

[19.11.2024] Auf Initiative des Bundesinnenministeriums trafen sich Beschäftigte aus Verwaltung und Wirtschaft zu einem Auftaktworkshop beim Deutschen Institut für Normung (DIN). Ziel des Treffens war es, den Grundstein für verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen zu legen. mehr...

Brustbild einer Frau in einem dunklen Raum, über deren Gesicht farbiger Programmcode projiziert wird.

Open Data Forum: Offen für die Zivilgesellschaft

[19.11.2024] Das Open Data Forum öffnet sich ab sofort für die Zivilgesellschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich nun beteiligen und über die Nutzung und Bereitstellung offener Daten austauschen. Bisher war die Plattform nur für Behörden zugänglich. mehr...

Hamburg: Umfrage zur digitalen Teilhabe

[18.11.2024] Laut einer repräsentativen Umfrage der Behörde für Justiz und Verbraucherschutz sowie der Verbraucherzentrale Hamburg nutzen die meisten Hamburgerinnen und Hamburger regelmäßig digitale Dienstleistungen. mehr...

Mann sitzt auf einem Sofa und tippt auf seinem Laptop.

Hamburg/Schleswig-Holstein: Auszeichnung für das Projekt KERN

[12.11.2024] Im Kooperationsprojekt KERN entwickeln Hamburg und Schleswig-Holstein ein Open-Source-basiertes Baukastensystem für digitale Verwaltungslösungen, das allen Bundesländern zur Verfügung steht. Die Zusammenarbeit erhielt nun den Preis für gute Verwaltung 2024. mehr...

Breitenbrunn: Mobilfunkmast in Betrieb gegangen

[12.11.2024] In Breitenbrunn wurde jetzt ein neuer Mobilfunkmast offiziell in Betrieb genommen, der durch das bayerische Mobilfunk-Förderprogramm mit 327.000 Euro unterstützt wurde. mehr...

Symbolbild Schriftformerfordernis: Silberner Kugelschreiber liegt auf einem Notizbuch, vom Lesebändchen umwickelt.

Rheinland-Pfalz: Schriftform auf dem Prüfstand

[11.11.2024] Der Ministerrat von Rheinland-Pfalz hat einen Gesetzentwurf zur Förderung elektronischer Kommunikation in der Verwaltung verabschiedet. In über 200 Einzelnormen soll die Schriftform entfallen oder durch digitale Optionen ergänzt werden. mehr...

Datawin: Bund bestellt 60 Dokumentenscanner

[07.11.2024] Die Bundesrepublik Deutschland hat im Rahmen einer neuen Ausschreibung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat 60 Dokumentenscanner des Typs InoTec SCAMAX 611 bestellt. mehr...

Grafik zur Nutzungsentwicklung bei Onlinediensten zum Aufenthalt.

Aufenthalt: Breitenwirkung in der Fläche

[06.11.2024] Vier Jahre nach der ersten Pilotierung sind die federführend von Brandenburg entwickelten OZG-Onlinedienste Aufenthalt in über 250 Ausländerbehörden in 14 Bundesländern im Einsatz. Die Entwicklung geht kontinuierlich weiter. mehr...

Symbolbild Open Source Software

Sovereign Tech Fund: Open-Source-Initiative fest etabliert

[06.11.2024] Bisher hatte der Sovereign Tech Fund, der das Open-Source-Ökosystem stärken soll, den Status eines Pilotprojekts. Nun wird die Initiative in eine selbstständige Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND – eingegliedert. mehr...

Panoramablick über eine locker befahrene Autobahn bei sonnigem Wetter, Im Vordergrund eine Drohne.

Luftfahrt-Bundesamt: Drohnenregistrierung in Sekunden

[04.11.2024] Das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) stellt für die Drohnenregistrierung eine vollautomatisierte Lösung zur Verfügung. Künftig können die jährlich rund 115.000 UAS-Betreiberregistrierungen sowie 56.000 Kompetenznachweise für Fernpiloten jeweils in wenigen Minuten bearbeitet werden. Bisher dauerte der Prozess rund zwei Wochen. mehr...

Portrait Frauke Greven ITZ Bund

ITZBund: Leitungsstab mit neuer Spitze

[31.10.2024] Frauke Greven ist die neue Leiterin des Leitungsstabs beim Informationstechnikzentrum Bund und wird künftig das Direktorium des zentralen IT-Dienstleisters der Bundesverwaltung bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. mehr...

Blick über einen See, in dem sich der leicht bewölkte Himmel spiegelt. Am Ufer im Hintergrund ist eine Stadt zu erkennen.

disy: Datengestütztes Wassermanagement

[24.10.2024] Klimawandelbedingte Trockenheit und Niedrigwasserphasen stellen eine zunehmende Herausforderung für zahlreiche Sektoren dar. Das BMDV-Forschungsprojekt NieTro² hat ein datengestütztes Entscheidungssystem entwickelt, das öffentliche Akteure mit aktuellen Informationen unterstützt, um nachhaltige Maßnahmen zu koordinieren. mehr...

Drei personen - zwei Männer und in der Mitte eine Frau - stehen in einem Raum vor einigen nicht genau erkennbaren Flaggen und halten gemeinsam ein Smartphone in die Kamera. Den Inhalt des Screens kann man nicht genau erkennen.

Nordrhein-Westfalen: Starkregenschutz aus der Hosentasche

[23.10.2024] Auch als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe 2021 hat der Wasserverband Lippeverband eine App entwickelt, die Bürgern helfen soll, den Überflutungsschutz ihrer Häuser zu überprüfen. Die Flood Check-App, bisher nur in ausgewählten Städten verfügbar, wird nun landesweit in Nordrhein-Westfalen ausgerollt. mehr...

Porträt von Bundes-CIO Markus Richter auf einem Diskussionspodium.

BMI: GovTalk 2024

[22.10.2024] Beim GovTalk 2024, organisiert vom BMI, diskutierten Expertinnen und Experten aus Bund, Ländern und Kommunen über zentrale Themen der Verwaltungsdigitalisierung. Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung des eGovernment MONITOR 2024. Im Fokus standen digitale Identitäten und die Herausforderungen der föderalen Strukturen. mehr...