ThüringenNormenkontrollrat nimmt Arbeit auf

[06.12.2022] Erstmals berät ein Normenkontrollrat die Thüringer Landesregierung hinsichtlich der Bürokratievermeidung, des Bürokratieabbaus und der besseren Rechtsetzung. Sieben Mitglieder wurden in den Rat berufen, der nun seine Arbeit aufgenommen hat.

Benjamin-Immanuel Hoff, Thüringens Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei, hat jetzt die von der Landesregierung benannten Mitglieder des Thüringer Normenkontrollrats (wir berichteten) berufen. Wie die Landesregierung mitteilt, kann das Gremium somit seine Arbeit aufnehmen. Es soll die Landesregierung für vier Jahre auf dem Gebiet der Bürokratievermeidung, des Bürokratieabbaus und der besseren Rechtsetzung unterstützen und beraten. „Mit der Einrichtung des Normenkontrollrates ist Thüringen nun eines von vier Bundesländern, das über ein solches Gremium von externen Praktikerinnen und Praktikern verfügt“, sagt Minister Hoff. „Ihre Expertise ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Rechtsetzung und der Normenprüfung, um genauer zu untersuchen, wie Rechtsvorschriften in der Praxis wirken. Die heute von mir berufenen Mitglieder werden dank ihrer Lebens- sowie beruflichen Erfahrung diejenigen Verwaltungsbereiche identifizieren, in denen verzichtbare bürokratische Hemmnisse bestehen und zugleich Vorschläge zur Vereinfachung, Beschleunigung und damit zur Verbesserung von Verwaltungshandeln unterbreiten.“
In der konstituierenden Sitzung wurde Stefan Zahradnik, Professor für Öffentliche Betriebswirtschaft an der Hochschule Nordhausen, zum Vorsitzenden des Normenkontrollrats gewählt. Er sagt: „Mit der Aufnahme unserer Arbeit wollen wir die Landesregierung bei der Modernisierung unseres Landes unterstützen. Bei aller Notwendigkeit von Vorschriften und Verfahren, die die Grundlagen für die öffentliche Aufgabenerfüllung bilden, aber auch politische Entscheidungen umsetzen, darf deren Aufwand den Nutzen nicht übersteigen. Für bessere Rechtsetzung und Verfahren, die die Menschen, die Unternehmen und die Verwaltung möglichst wenig belasten – dafür setzen wir uns ein.“
Die sieben Mitglieder des Normenkontrollrats wurden bereits am 15. November 2022 vom Thüringer Kabinett benannt, berichtet die Landesregierung weiter. Sie sollen einen breiten Teil der Gesellschaft repräsentieren und aus einschlägigen Bereichen der Wissenschaft, der Digitalisierung, der Wirtschaft, der Kommunen und aus zivilgesellschaftlichen Gruppen kommen. Die einzelnen Mitglieder neben Zahradnik sind Lara Albert, Wirtschaftsjuristin und DGB-Kreisvorsitzende, Colette-Bettina Boos-John, Geschäftsführende Gesellschafterin eines Familienunternehmens und Vizepräsidentin der IHK Erfurt, Heike Di Stefano, Rechtsanwältin und Geschäftsführerin der Rechtsanwaltskammer Thüringen, Corinne Laudan, Diplom-Betriebswirtin und Geschäftsführerin der parisat – Gesellschaft für Paritätische Soziale Arbeit in Thüringen sowie Mitglied der Geschäftsleitung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (Der Paritätische) Landesverband Thüringen, Sven Müller-Grune, Professor für Öffentliches Wirtschaftsrecht an der Hochschule Schmalkalden und Ralf Rusch, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Ministerien und Ämter des Freistaats Bayern können künftig Anwendungen aus der  Kubernetes-Cloud nutzen.
bericht

Cloud-Strategie: Bundeskanzleramt verwirft Deutsche Verwaltungscloud

[27.06.2024] Mit einem ungewöhnlichen Schritt brüskiert das Kanzleramt alle Initiativen rund um die Deutsche Verwaltungscloud und drängt die Bundesländer zu einem Vertragsabschluss mit Delos, einer in Deutschland betriebenen Variante der Microsoft Azure Cloud. mehr...

Gruppenfoto: Teilnehmende der IT-Planungsrats-Klausurtagung auf der Außentreppe eines Gebäudes.

IT-Planungsrat: Weichenstellung für modernen Föderalismus

[20.06.2024] Als zentrales Steuerungsgremium für die Digitalisierung der Verwaltung gestaltet der IT-Planungsrat den organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Rahmen der Verwaltungsdigitalisierung. In seiner letzten Sitzung traf das Gremium weitreichende Beschlüsse, die bei der Umsetzung zu mehr Tempo und Effizienz führen sollen. mehr...

In blaues Licht getauchte Bühne mit rund 20 leger gekleideten Personen, die Urkunden präsentieren.

Schleswig-Holstein: Innovative Open-Source-Lösungen für die Verwaltung

[20.06.2024] Die Landesregierung Schleswig-Holstein will digitale quelloffene Lösungen für Arbeits- und Verwaltungsprozesse fördern. Nun wurden auf dem Waterkant Festival Kiel fünf Open-Source-Projektideen ausgezeichnet, die noch in diesem Jahr in die Umsetzung starten sollen. mehr...

Weiße Puzzleteile auf weißem Hintergrund.

Registermodernisierung: Was bedeutet der Verzicht auf etablierte Standards?

[19.06.2024] Der Bund hat entschieden, bei der Registermodernisierungskomponente NOOTS nicht auf den etablierten Protokollstandard OSCI zu setzen – stattdessen soll etwas völlig neues entwickelt werden. Der Databund sieht darin eine Fehlentscheidung, die hohe Millionenbeträge verschlingt und die Verwaltungsmodernisierung um Jahre zurückwirft. mehr...

Symbolbild: ein unsortierter Haufen weißer Paragrafenzeichen, dazwischen ein hellblaues.

Rheinland-Pfalz: IT-Staatsvertrag wird ratifiziert

[18.06.2024] Um die Verwaltungsdigitalisierung besser unterstützen zu können, soll der Zweite IT-Änderungsstaatsvertrag die IT-Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern weiter stärken. Insbesondere die Rolle der FITKO als zentrale Umsetzungseinheit soll weiterentwickelt und gestärkt werden. Nun hat Rheinland-Pfalz den Weg zur Ratifizierung frei gemacht. mehr...

Das Bild zeigt Thomas Popp, CIO des Freistaats Sachsen.

Sachsen: NIS2-Richtlinie umgesetzt

[17.06.2024] Der Sächsische Landtag hat ein neues Gesetz verabschiedet, das die Anforderungen der europäischen Cyber-Sicherheitsrichtlinie NIS2 umsetzt. Behörden müssen nun erweiterte Maßnahmen zur Informationssicherheit einhalten und einen umfassenden Schutz gewährleisten. mehr...

Das Bild zeigt Kristina Sinemus, Ministerin für Digitalisierung und Innovation in Hessen.

OZG 2.0: Hessen begrüßt Einigung

[17.06.2024] Die hessische Digitalministerin Kristina Sinemus begrüßt die Zustimmung des Bundesrats zur Novelle des Onlinezugangsgesetzes. Insbesondere die Weiterentwicklung des Bürgerkontos zur DeutschlandID stößt in Hessen auf Zustimmung. mehr...

Nationaler Normenkontrollrat: Verwaltungsdigitalisierung nicht ausbremsen

[17.06.2024] Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Einigungsvorschlag zum OZG-Änderungsgesetz, dem so genannten OZG 2.0, vorgelegt, das noch im Juli in Kraft treten könnte. Der NKR drängt auf zügige Umsetzung, auch wenn das Gesetz nicht alle strukturellen Baustellen löse. mehr...

Schleswig-Holstein: OZG 2.0 hat an Qualität gewonnen

[13.06.2024] Die Verwaltungsdigitalisierung kann jetzt deutschlandweit weiter Fahrt aufnehmen – so das Fazit des Schleswig-Holsteinischen Digitalisierungsministers Dirk Schrödter zur OZG-Einigung im Vermittlungsausschuss. Der Gesetzentwurf war von Schleswig-Holstein in seiner ersten Fassung abgelehnt worden. mehr...

Blick in einen Sitzungssaal

OZG 2.0: Einigung im Vermittlungsausschuss

[13.06.2024] Nachdem das vom Bundestag verabschiedete OZG-Änderungsgesetz im Bundesrat gescheitert war, hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angerufen. Gestern hat dieser einen Einigungsvorschlag vorgelegt, dem aber vor Inkrafttreten der Bundestag zustimmen muss. Dies könnte noch in dieser Woche passieren. mehr...

Bayrischer Landtag bei einer Sitzung.

Bayern: Gut ausgestattet

[13.06.2024] Für das Bayerische Staatsministerium für Digitales sieht der nun vom Landtag beschlossene Doppelhaushalt 2024/2025 ein höheres Budget denn je vor. Digitalminister Fabian Mehring sieht darin eine Bestätigung durch Staatsregierung und Parlament. mehr...

Thüringer Landes-CIO Hartmut Schubert im dunklen Anzug am Rednerpult, im Hintergrund eine blaue Wand.

Thüringen: Rückblick und Ausblick

[12.06.2024] Thüringens Landes-CIO Hartmut Schubert informiert über den Stand von E-Government und IT-Sicherheit im Freistaat. Er sieht gute Grundlagen für eine komplett digitalisierte Verwaltung und zeichnet mit der neuen E-Government-Strategie eine optimistische Vision für die Digitalisierung der Thüringer Verwaltung. mehr...

Sachsen: Auf dem Weg zum Digitalpionier

[12.06.2024] 
Sachsen kommt bei der Umsetzung seiner Digitalstrategie gut voran. Darüber informierte die CDO des Freistaats, Staatssekretärin Ines Fröhlich, die mehr als 350 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Politik auf dem „forum sachsen digital“. mehr...

Gruppenfoto der Mitglieder des IT-Standardisierungsboars; Außenaufnahme, Sonne

IT-Planungsrat: Standardisierungsboard nimmt Arbeit auf

[10.06.2024] Gemeinsame IT-Standards bilden einen wichtigen Grundstein der Verwaltungsdigitalisierung. Mit dem Föderalen IT-Standardisierungsboard hat nun ein neues Gremium des IT-Planungsrats seine Arbeit aufgenommen. Dieses soll dazu beitragen, die Standardisierungsagenda zielgerichtet und zügiger als bisher umzusetzen. mehr...

Das KI-genertierte Bild zeigt ein futuristisches Büro in dem verschiedene Arten von Künstlicher Intelligenz integriert sind.

EU-Kommission: KI-Amt gegründet

[06.06.2024] Ein neues KI-Amt der EU-Kommission soll sicherstellen, dass Künstliche Intelligenz so entwickelt und eingesetzt wird, dass der gesellschaftliche und wirtschaftliche Nutzen maximiert und die Risiken minimiert werden. mehr...