BayernWichtige Schritte gegen Cybercrime

[14.11.2022] Die Cyberabwehr Bayern, in der die bayerischen Behörden mit Cyber-Sicherheitsaufgaben zusammenarbeiten, hat neue Räume bezogen. Zudem erschien der erste bayernweite Bericht zur Cyber-Sicherheit, der belegt, dass sich Cyber-Angreifer immer weiter professionalisieren.
Die Cyberabwehr Bayern hat neue Räume bezogen

Die Cyberabwehr Bayern hat neue Räume bezogen, um ihren Informations- und Koordinierungsaufgaben noch besser nachkommen zu können.

(Bildquelle: Bayerisches Innenministerium)

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat gemeinsam mit Finanzminister Albert Füracker und Justizminister Georg Eisenreich die neue Räumlichkeiten der Cyberabwehr Bayern (wir berichteten) sowie den Cyberlagebericht 2022 vorgestellt.
Die 2020 gegründete Cyberabwehr Bayern fungiert als behördeninterne Informations- und Kooperationsplattform für alle bayerischen Landesbehörden mit Cyber-Sicherheitsaufgaben und soll den engen und schnellen Austausch zwischen den staatlichen Akteuren im Bereich Cyber-Sicherheit garantieren. Beteiligte Behörden werden schnellstmöglich über relevante IT-Sicherheitsvorfälle informiert und können im Krisenfall rasch über erforderliche Maßnahmen entscheiden. Verbessert wird laut Ministeriumsangaben auch der Überblick über die Gefährdungslage im Cyber-Raum, denn die Informationen der bayerischen Behörden mit Cyber-Sicherheitsaufgaben werden zu einem bayernweiten Cyber-Lagebild gebündelt. Zudem ist die Cyberabwehr Bayern die zentrale Ansprechstelle für das Nationale Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ).
Nun hat das Lagezentrum neue, „hochprofessionell ausgestattete“ Räume im Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz bezogen. Rund vier Millionen Euro hatte das Land für die neuen Räumlichkeiten der Cyberabwehr ausgegeben. Innenminister Hermann sprach von einer „guten Investition“. Das neue Lagezentrum sei ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche ressortübergreifende Zusammenarbeit und angesichts der stetig zunehmenden Bedrohungen im Cyber-Raum wichtiger denn je.

Ransomware-Angriffe und Cyber-Sabotage auf dem Vormarsch

Der erste bayernweite Lagebericht vom Innen- und Finanzministerium zur Cyber-Sicherheit im Freistaat bestätigt diese Einschätzung. Die Angreifer nutzen fortwährend neue Angriffsstrategien und organisieren sich zum Teil hochprofessionell in der Anonymität des Darknets, so die Minister während der Vorstellung des Berichts. Ransomware sei mittlerweile zum größten Problem der Cyber-Kriminalität geworden, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen wie etwa Bitcoin. Durch die Begleichung von Lösegeldforderungen in einer Kryptowährung können die Täter weitgehend anonym und ohne eigenes Risiko vollständig aus dem Ausland agieren. 2021 war in Bayern einen Anstieg von Krypto-Ransomware-Fällen von über 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, so Herrmann.
Aber auch Cyber-Angriffe durch so genannte APT-Gruppen (Advanced Persistent Threat, übersetzt: hochentwickelte beständige Bedrohung) auf Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen wurden vom Landesamt für Verfassungsschutz vermehrt registriert. Durch ausländische Nachrichtendienste gelenkt, seien diese Gruppierungen bestens ausgestattet und können Cyber-Spionage und Cyber-Sabotage entsprechend professionell betreiben.
Nach wie vor seien Software-Schwachstellen das Einfallstor für Cyber-Angriffe – auch, weil längst verfügbare Sicherheitsupdates zum Teil nicht eingespielt würden, wie Finanzminister Füracker berichtete. Er mahnte, die Bedrohungen ernst zu nehmen und IT-Sicherheit zur Chefsache zu machen.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: IT-Sicherheit
Panel von sechs personen in förmlicher Kleidung, dahinter eine mit HPI-Logos versehene Wand, im Vordergrund Stuhlreihen.

BSI: KI-Nutzung soll sicherer werden

[02.07.2024] Die BSI-Präsidentin Claudia Plattner sprach anlässlich der Potsdamer Konferenz für Nationale Cyber-Sicherheit über die allgemein gestiegene Bedrohungslage und nahm insbesondere das Thema KI und deren Rolle bei der gezielten Desinformation in den Blick. Mit KI oder Bots erstellte Inhalte müssten kenntlich gemacht werden. mehr...

Ein digital dargestelltes Türschloss.

Sachsen: 2.300 Datenschutzverstöße

[28.06.2024] In Sachsen erhalten 2.300 Website-Betreiber Post von der Datenschutz- und Transparenzbeauftragten des Freistaats. Sie hat bei ihnen Datenschutzverstöße beim Einsatz von Google Analytics festgestellt. mehr...

Zwei Herren in dunklen Jackets und hellen Oberhemden sitzen an einem Tisch und unterschreiben Dokumente, im Hintergrund aufwändige Holzvertäfelung.

BfDI/ICO: Gestärkte Zusammenarbeit

[18.06.2024] Auch wenn das Vereinigte Königreich kein EU-Mitglied mehr ist, bleiben gute Beziehungen der jeweiligen Datenschutzbeauftragten wichtig. Dies betonte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Ulrich Kelber, anlässlich eines Treffens mit seinem britischen Amtskollegen. Die Behörden wollen künftig stärker kooperieren. mehr...

Das Bild zeigt Tabea Breternitz, die das Public-Sector-Team von Trend Micro verstärkt.

Trend Micro: Verstärkung für Public-Sector-Team

[17.06.2024] Trend Micro, Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, erweitert sein Team für die Betreuung von Bundesbehörden in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit Tabea Breternitz gewinnt das Unternehmen eine erfahrene Expertin für den öffentlichen Sektor. mehr...

Das Bild zeigt Thomas Popp, CIO des Freistaats Sachsen.

Sachsen: NIS2-Richtlinie umgesetzt

[17.06.2024] Der Sächsische Landtag hat ein neues Gesetz verabschiedet, das die Anforderungen der europäischen Cyber-Sicherheitsrichtlinie NIS2 umsetzt. Behörden müssen nun erweiterte Maßnahmen zur Informationssicherheit einhalten und einen umfassenden Schutz gewährleisten. mehr...

Türschild mit dem Lükex-Logo

LÜKEX 23: Krisen-Management-Übung ausgewertet

[11.06.2024] Im vergangenen Herbst fand die landesweite Krisen-Management-Übung LÜKEX statt, bei der vor allem die Kommunikation der Beteiligten sowie das Zusammenspiel von Krisen-Management und IT-Notfall-Management erprobt wurde. Nun liegen erste Auswertungen dazu vor. mehr...

Cover des Datenschutzberichts Niedersachsen 2023

Niedersachsen: Datenschutzbericht vorgestellt

[10.06.2024] Der Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen hat seinen aktuellen Tätigkeitsbericht vorgelegt. Dieser enthält neben den üblichen Zahlen zu Meldungen und Verstößen auch konkrete Empfehlungen zur Umsetzung von Datenschutzmaßnahmen. Diese richten sich an Landtag, Regierung und Unternehmen. mehr...

Das Bild zeigt Innenminister Thomas Strobl bei der Übergabe der Ernennungsurkunde als Präsidentin der Cyber-Sicherheitsagentur an Nicole Matthöfer.

Baden-Württemberg: Neue Leiterin der Cyber-Sicherheitsagentur

[03.06.2024] Nicole Matthöfer heißt die neue Leiterin der Cyber-Sicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW). Innenminister Thomas Strobl überreichte ihr die Ernennungsurkunde und betonte die Wichtigkeit des Themas Cyber-Sicherheit. mehr...

Screenshot eines pixeligen Bildschirms. Zu sehen ist auf dunklem Grund die hellblaue Schrift "Security", eine Mauszeigerhand zeigt darauf.

Mecklenburg-Vorpommern: Angriff auf Internet-Seiten des Landes

[30.05.2024] Den IT-Sicherheitsspezialisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern gelang es, einen Angriff auf Internet-Seiten verschiedener Ministerien und der Landespolizei abzuwehren. Dabei handelte es sich nicht um die erste DDoS-Attacke auf Landes-Web-Seiten. mehr...

SEP: Schutz vor Datenverlust

[16.05.2024] Die Back-up- und Recovery-Software SEP sesam sichert geschäftskritische Daten und erfüllt Compliance-Anforderungen. Mit speziellen Lösungen für Behörden bietet SEP ein umfassendes, plattformunabhängiges und DSGVO-konformes Back-up-System. mehr...

Das Bild zeigt das innere eines Cockpits, zu sehen ist auch das Electronic Knee Board.

Bundeswehr: Electronic Knee Boards für Piloten

[15.05.2024] Die Luftwaffe ersetzt herkömmliche Pilotenhandbücher durch Electronic Knee Boards, die vertrauliche Daten mit der sicheren Container-Lösung SecurePIM von Materna Virtual Solution schützen. mehr...

Das Bild zeigt Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Leitende Oberstaatsanwältin Tomke Beddies und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges

Baden-Württemberg: Chefin für Cybercrime-Zentrum

[14.05.2024] Die baden-württembergische Justizministerin Marion Gentges hat Ministerialrätin Tomke Beddies zur Leiterin des neuen Cybercrime-Zentrums Baden-Württemberg ernannt. mehr...

Das Bild zeigt das Titelblatt des Bundeslagebilds Cyber-Kriminalität 2023.

Cyber-Kriminalität: Bedrohungslage bleibt hoch

[14.05.2024] Die Bundesregierung und die Sicherheitsbehörden präsentieren das Bundeslagebild Cybercrime für das Jahr 2023. Die Zahlen zeigen einen besorgniserregenden Anstieg der Internet-Kriminalität in Deutschland. mehr...

Das Bild zeigt Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

Cyber-Sicherheit: Umsetzung der NIS2-Richtlinie

[08.05.2024] Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat einen neuen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem das deutsche IT-Sicherheitsrecht umfassend modernisiert werden soll. Das Gesetz, das auf der EU-Richtlinie NIS2 basiert, sieht strengere Sicherheitsanforderungen und Meldepflichten für ein breiteres Spektrum von Unternehmen vor. mehr...

Porträt von Dagmar Hartge

Brandenburg: Tätigkeitsbericht zum Datenschutz

[08.05.2024] Der Tätigkeitsbericht der brandenburgischen Landesbeauftragten für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht liegt vor. Zu den Schwerpunktthemen gehören unter anderem Künstliche Intelligenz, die datenschutzrechtliche Bewertung von Facebook-Fanpages sowie die Aufarbeitung des Cyber-Angriffs auf die Stadt Potsdam im Dezember 2022. mehr...