BundesverwaltungVollständiges Datenmodell in Arbeit

[28.10.2022] Das erste vollständige Datenmodell der Bundesverwaltung erarbeitet die Bundesdruckerei. Entstehen soll ein Datenatlas als Unterbau für Datenanalysen, KI-Anwendungen oder das maschinelle Lernen. In das Vorhaben sind auch das Bundesfinanzministerium, das ITZBund und das Bundeszentralamt für Steuern involviert.

Den ersten nutzerzentrierten Atlas für die Bundesverwaltung konzipiert derzeit die Bundesdruckerei. Sie entwickle ihn im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen (BMF). In das Pionierprojekt seien außerdem das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) und das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) involviert. Die Verwaltung der Zukunft soll modern, effizient, innovativ und motivierend sein, teilt die Bundesdruckerei mit. All dies soll der nutzerzentrierte Datenatlas zeigen. Das Vorhaben werde exemplarisch die Vision eines Datenatlas der Bundesverwaltung aus der 2021 verabschiedeten Bundesdatenstrategie unterstützen. Auch werde es die Rolle des Staates als Vorreiter gesellschaftlicher Innovationen stärken. „Der Datenatlas bietet künftig erstmalig ein vollständiges Datenmodell der Bundesverwaltung und somit den informativen Unterbau für künftige Datenanalysen und KI-Anwendungen wie das maschinelle Lernen“, kündigt Marco Hutta von der BMF Stabsstelle IT-Innovationen und digitale Lösungen (IT-I) an.

Intuitives Werkzeug für die Arbeit mit Daten

Gestartet ist das Vorhaben laut Bundesdruckerei bereits Ende 2021. Es sei auf zwei Jahre ausgelegt. Im stetigen Austausch mit dem BMF und den weiteren Projektpartnern soll der Atlas stufenweise entwickelt und in verschiedenen Anwendungen erprobt werden. In einer ersten Pilotphase soll er das Daten-Management ausgewählter Behörden innerhalb der Bundesfinanzverwaltung vereinfachen. „Durch die so genannte grafenbasierte Visualisierung von Datenquellen, Prozessen und weiteren Informationen sowie zugehörigen Verknüpfungen erhalten Anwender ein intuitives Werkzeug für das Arbeiten mit Daten”, erklärt Manfred Paeschke von der Bundesdruckerei, in dessen Bereich Innovations das Projekt angesiedelt ist. „Verständliche Visualisierung von Metainformationen, erstellt mithilfe von Methoden künstlicher Intelligenz, sollen den Arbeitsalltag aller Beschäftigten in der Verwaltung moderner und effizienter machen.“
Die Erfahrungen aus Datenprojekten der vergangenen Jahre haben laut Paeschke zu einem Umdenken geführt: Datenverfügbarkeit und -qualität stünden beispielsweise im Gesundheitswesen oder der öffentlichen Verwaltung zunehmend im Fokus. Grundlegend seien hier eine verantwortungsvolle Datennutzung nebst Transparenz und Fairness in den Anwendungen. „Das Projekt Datenatlas ist mit seinen Ansätzen zu automatisierter Qualitätssicherung, Standardisierung, Pseudonymisierung und Metadatenextraktion ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur datengetriebenen Verwaltung“, sagt Paeschke.

Vielfältige Anwendungen auf allen Ebenen

Die möglichen Anwendungen des Datenatlas sind laut Bundesdruckerei vielfältig. Beispielsweise könne er bei der Abschätzung von Gesetzesfolgen oder der Suche nach behördlichen Informationen helfen. Er könne eine teilautomatisierte Qualitätsanalyse der Fachverfahrensdaten und ihrer Datenquellen anbieten. Auch bei der Konzipierung neuer Fachverfahren könne er helfen, indem unter anderem eine doppelte Datenhaltung verhindert wird. Schließlich fördere er als Kollaborationstool die überbehördliche Kooperation und ressortübergreifende Vernetzung. Damit werde der Atlas zum zentralen Element in der Umsetzung der Datenstrategie des Bundes. Er unterstütze und vereinfache Entscheidungen und Verwaltungsprozesse auf allen Ebenen durch KI, eine hohe Qualität und die Standardisierung von Daten sowie den Aufbau von Datenkompetenz in den Datenlaboren der Ressorts.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Landesflagge Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert

[15.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weniger Behördengänge, mehr Onlineservices

[14.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...

Eine Frau und ein Mann auf einem Podium, die Frau spricht gerade.

Saarland: Starkregen besser verstehen

[10.04.2025] Neue Karten für extremen Starkregen ergänzen im Saarland bestehende Vorsorge-Instrumente. Sie zeigen Risiken für Menschen und Infrastruktur, sollen die kommunale Kooperation erleichtern und bilden zudem die Basis für ein geplantes landesweites Frühwarnsystem. mehr...

Digitale Souveränität: Mehr als nur Datenhoheit

[07.04.2025] Digitale Souveränität geht weit über die Frage hinaus, wo Daten gespeichert werden. Sie entscheidet auch, ob wir sinnvolle datenbasierte Entscheidungen treffen. Vor allem raumbezogene Daten spielen dabei eine wichtige Rolle – etwa bei Stadtplanung, Krisenprävention oder Risikomanagement. mehr...

Schleswig-Holstein: Fischereiverwaltung wird digital

[04.04.2025] Schleswig-Holstein digitalisiert das Fischereiwesen: Fischereischeine und die Fischereiabgabe sollen künftig digital verwaltet werden. Das neue Verfahren soll auch in anderen Bundesländern genutzt werden und langfristig eine bundesweite Harmonisierung ermöglichen. mehr...

Die neue Digitalstrategie des Freistaats Bayern sieht mehr als 200 Digitalisierungsmaßnahmen vor.

Bayern: Ein Jahr Zukunftskommission

[28.03.2025] Die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 hat ihren aktuellen Bericht vorgelegt. Unter Leitung des Finanz- und Heimatministeriums erarbeiten Ministerien, Kommunalverbände und Experten Lösungen für eine einheitlichere, effizientere und sicherere IT in Bayerns Kommunen. mehr...

Hamburg: Digitale Steuererklärung kommt voran

[26.03.2025] In Hamburg können Steuerpflichtige ihre Belege direkt online hochladen und effizient zuordnen. Zum Einsatz kommt das neue Verfahren RABE. Nach der erfolgreichen Pilotphase in Hamburg soll noch 2025 der bundesweite Roll-out erfolgen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Preiswürdige Nachnutzung von Onlinediensten

[21.03.2025] Rheinland-Pfalz wurde für seine EfA-Strategie bei der OZG-Umsetzung mit dem govdigital-Sonderpreis ausgezeichnet. Besonders gewürdigt wurde die erfolgreiche Nutzung des Marktplatzes für EfA-Leistungen, der Kommunen die Nachnutzung von Onlinediensten erleichtern soll. mehr...

Bayern: Zusammenarbeit im Prozessmanagement

[21.03.2025] Bayern tritt der von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und dem Bund gegründeten, bundesweiten Plattform zum Prozessmanagement in der Verwaltung bei. Deren Ziel ist es, Arbeitsabläufe vor ihrer Digitalisierung zu analysieren und digitale Standards der Verwaltung zu harmonisieren. mehr...

Aus Code-Bausteinen neue Anwendungen zusammensetzen.

ZenDiS: Souveränitätspaket präsentiert

[17.03.2025] Das Zentrum für Digitale Souveränität erweitert sein Angebot um Beratung und einen Souveränitätscheck für den Public Sector. Letzterer soll Abhängigkeiten aufzeigen und die Beschaffung absichern. Zudem zeigt die Plattform openCode nun die Softwarequalität transparent an. mehr...

Baden-Württemberg: Frischzellenkur für die Landesplanung

[14.03.2025] Ein neues Landesgesetz soll in Baden-Württemberg die Aufstellung von Raumordnungsplänen erleichtern. Künftig sollen Verfahren schneller und rechtssicherer werden – auch dank digitaler Lösungen. Unter anderem wird die Onlinebeteiligung ausgebaut. mehr...

Digitalminister irk Schrödter, daneben sein Zitat: "Mithilfe von Open-Source-Software sind öffentliche und gemeinnützige Organisationen in der lage, flexibler und digital souverän zu handeln."

Schleswig-Holstein: „Offene Innovation“ geht in die nächste Runde

[11.03.2025] Das schleswig-holsteinische Landesprogramm „Offene Innovation“ will gemeinnützige und öffentliche Organisationen in Zusammenarbeit mit der heimischen Digitalwirtschaft bei der Entwicklung quelloffener digitaler Lösungen unterstützen. Ab April können wieder Konzepte eingereicht werden. mehr...

Arbeitsrunde aus etwa 20 Personen mit Laptops an Konferenztischen in einem holzgetäfelten Saal.

DIN SPEC 66336: Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen

[10.03.2025] Die DIN SPEC 66336, die erstmals Qualitätsanforderungen für digitale Verwaltungsleistungen festlegt, wurde jetzt verabschiedet. Verwaltungen und ihre Dienstleister erhalten damit ein Werkzeug, das die Entwicklung und Umsetzung von intuitiv und einfach nutzbaren Digitalisierungsprojekten erleichtern soll. mehr...

Historischer Marktplatz und Rathaus mit Stufengiebel in Bremen.

Bremen: Kulturfördermittel digital beantragen

[07.03.2025] Bremen digitalisiert die Kulturförderung: Anträge für die zweite Fördertranche der Jungen Szene können jetzt online gestellt werden. Der neue Service soll das Verfahren effizienter und transparenter machen – und könnte als Modell für weitere Bereiche der Kulturverwaltung dienen. mehr...

BMI: Feedbackkomponente bundesweit verfügbar

[03.03.2025] Alle Bundesländer und SDG-relevanten Bundesressorts sind nun an die Nationale Feedback-Komponente angeschlossen. Diese erlaubt es Verwaltungen, systematisch Nutzerfeedback zu erfassen und auszuwerten – ein Schritt zur Erfüllung von SDG-Vorgaben. mehr...