HessenKultureinrichtungen werden digitaler
Ein Schwerpunkt bei der Umsetzung der Digitalstrategie der hessischen Landesregierung liegt auf der Förderung digitaler Kultur. Nach Angaben des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst stehen den Staatstheatern, Landesmuseen, Schlössern und Gärten, dem Landesamt für Denkmalpflege sowie dem Landesarchiv und dem Landesamt für Geschichtliche Landeskunde aktuell Projektmittel in Höhe von knapp vier Millionen Euro im Jahr zur Verfügung, um die digitale Transformation anzugehen. Zudem seien in den Einrichtungen insgesamt 22 Stellen speziell für die Digitalisierung geschaffen worden.
„Digitale Techniken inspirieren neue Interpretationen, sie helfen, Zusammenhänge zu erklären und neue Perspektiven zu eröffnen. Man denke an hochauflösende 3D-Aufnahmen, die es erlauben, Museumsstücke ganz aus der Nähe anzusehen und sogar in ihr Inneres zu schauen“, erklärt Hessens Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Digitale Angebote unterstützen zudem die Wissenschaft, denn Forschende können immer mehr Informationen im Internet abrufen und damit einfacher und schneller für ihre Arbeit nutzen. Und natürlich gehören zur Digitalisierung auch Aspekte der Infrastruktur vom Ticketverkauf bis zur Verwaltung.“
„Es ist bereits gelungen, in unterschiedlicher Weise die Digitalisierung der Kultur und ihrer Einrichtungen voranzubringen“, ergänzt Digitalministerin Kristina Sinemus. „Sei es, indem der Zugang zur Kultur durch digitale Angebote niedrigschwelliger und barrierefreier gestaltet werden konnte, sei es, dass die kulturellen Schätze Hessens mithilfe digitaler Anwendungen gesichert werden oder auch durch Vereinfachung und Beschleunigung der Abläufe im Kulturbereich, um die Effizienz der Verwaltungen zu steigern.“
Wie das Land Hessen weiter mitteilt, wurden bis 2021 in den Kultureinrichtungen 19 Stellen geschaffen, um die digitale Transformation zu begleiten. So stünden etwa dem Landesarchiv nun insgesamt sechs Archivare und Informatiker zur Verfügung, die sich um die Archivierung von digitalen Unterlagen sowie die Speicherung und Bereitstellung von digitalisiertem Archivgut kümmern. Mit zusätzlichen Haushaltsmitteln gefördert wurden zudem Projekte für ein besseres WLAN, zeitgemäße Web-Auftritte, die systematische Erfassung von Denkmälern und Objekten für Online-Datenbanken oder digitale Elemente in Ausstellungen. Auch das Landesgeschichtliche Informationssystem LAGIS des Landesamts für geschichtliche Landeskunde, das einen Fundus an Quellen und Informationen zur Geschichte Hessens bereitstellt, konnte mit den Fördermitteln realisiert werden.
2022 sollen nach Angaben des Landes nun unter anderem die digitale Erfassung der hessischen Denkmäler und Museumssammlungen weiter vorangetrieben und historische Gebäude per Laserscanner virtualisiert werden. Darüber hinaus soll es ein neues Tool dem Landesarchiv künftig ermöglichen, digitale Unterlagen der Landesverwaltung einfacher zu übernehmen und so die Quellen von morgen leichter zu archivieren.
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