Nordrhein-WestfalenEchtzeit-Lagebilder nach Katastrophen
In Nordrhein-Westfalen sollen Einsatzkräfte künftig nach Katastrophenereignissen schnell Echtzeit-Lagebilder erhalten, um sich ein Bild der Situation machen zu können. Im Fall einer Starkregen- und Hochwasserkatastrophe wie der vom Juli 2021 wäre es dann beispielsweise leichter, eine Auswertung der Schäden an Gebäuden und Infrastruktur vorzunehmen. Das teilte das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen mit, das ein entsprechendes Forschungsprojekt der Bauhaus-Universität Weimar mit rund 200.000 Euro unterstützt. Dabei sollen mithilfe von ferngesteuerten Drohnen echtzeitnahe Zustandserfassungen von Krisengebieten aus der Luft erstellt werden. Solche 3D-Lagebilder aus der Luft können Krisenstäbe und Einsatzkräfte in Echtzeit mit wichtigen Informationen versorgen – ganz unabhängig davon, ob das Gebiet noch über die üblichen Verkehrswege erreichbar ist oder nicht. Dies erläuterte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Und auch für die Dokumentation und Auswertung der entstandenen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur könnten die 3D-Lagebilder ein großer Schritt nach vorne sein. Daher habe man das Forschungsprojekt schnellstmöglich unterstützt, um aus der Hochwasserkatastrophe so viel wie möglich zu lernen und Hilfe abzuleiten, so Scharrenbach.
Nicht nur für Hochwasserlagen
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Weimar hatten ihre Forschungsanfrage unmittelbar nach den Hochwasserereignissen vom Juli 2021 gestellt. Die Zusammenarbeit sei bemerkenswert schnell und unkompliziert verlaufen, betonte Jochen Schwarz von der Bauhaus-Universität Weimar. Die Schadensbilder in den Hochwassergebieten konnten umgehend mittels 3D-Kameratechnik dokumentiert werden und bildeten jetzt die Grundlage der weiteren Forschung. Das Ministerium hatte die finanzielle Förderung des Forschungsprojekts über das Landesförderprogramm „Digitalisierung der Bauwirtschaft und innovatives Bauen“ ermöglicht. Noch in diesem Jahr sollen erste Ergebnisse der Auswertung präsentiert und besprochen werden. Insgesamt ist eine Projektlaufzeit bis Juli 2022 vorgesehen. Die Art der Katastrophe spiele bei der eingesetzten Technik allerdings eine untergeordnete Rolle, diese ließe sich auch bei Erdbeben- oder Sturmsituationen anwenden. So habe das Projekt mittelfristig das Potenzial, einen wichtigen Beitrag zur Optimierung von Einsatzszenarien zu leisten.
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