Digital Office Index 2020Verhinderer und Förderer

[23.11.2020] Digitalisierung lohnt sich für die öffentliche Verwaltung und für Unternehmen jeder Größe – zu diesen Schluss kommt der Digital Office Index 2020 des Digitalverbands Bitkom, den jetzt das IT-Unternehmen Ceyoniq Technology ausgewertet hat.

Das in Bielefeld angesiedelte IT-Unternehmen Ceyoniq Technology hat den Digital Office Index 2020 des Digitalverbands Bitkom ausgewertet. Demnach holen Behörden in der Umsetzung der internen Digitalisierung extrem auf, dies sei auf die E-Government-Ziele der Bundesregierung zurückzuführen. Als Kernthemen der öffentlichen Verwaltung nennt Ceyoniq unter Berufung auf die Bitkom-Studie die E-Rechnung und die E-Akte. So sollen insgesamt bereits 96 Prozent der öffentlichen Verwaltung E-Rechnungen empfangen. Einen ähnlich hohen Wert haben nur große Unternehmen, bei kleineren Unternehmen sei die Digitalisierung weniger fortgeschritten. So empfingen etwa 48 Prozent der Kleinunternehmen Papier- und digitale Rechnungen zu gleichen Teilen. Dieser Wert habe sich seit 2016 nur marginal geändert (2016: 50 Prozent). Ähnlich sehe es beim Rechnungsaustausch aus. Hier erstellten kleine Unternehmen immer noch 37 Prozent ihrer Rechnungen im Papierformat, obwohl E-Rechnungen in verschiedenen Formattypen (ZUGFeRD oder XRechnung) seit mehreren Jahren möglich sind. Bei großen Unternehmen liege der papierbasierte Anteil lediglich bei neun Prozent, jede zweite Rechnung werde bereits digital verschickt.

Hemmnisse und Erfolgsfaktoren

Als Grund für diesen Befund nennt Ceyoniq die Abhängigkeit der Unternehmen von ihrem jeweiligen ERP-System. Bietet dieses keine digitale Rechnungserstellung an, können keine digitalen Rechnungen bereitgestellt werden. Dies beträfe insbesondere kleinere Unternehmen. Obwohl Unternehmen und öffentliche Verwaltung gemäß der Bitkom-Studie wissen, dass sich die Digitalisierung positiv auf Kundenzufriedenheit und die Verwaltungs- und Büroprozesse auswirke, zögerten sie mit Investitionen. Genannte Gründe sind ein zu hoher Investitionsbedarf, der Fachkräftemangel, Bedenken hinsichtlich unberechtigter Zugriffe und Datenverluste sowie regulatorische Bestimmungen. Dafür, so Ceyoniq, gäbe es jedoch Abhilfe wie beispielsweise detaillierte Rechtekonzepte oder einfach implementierbare Standardlösungen. Zudem rät das Unternehmen zum Einsatz von Enterprise-Information-Management-Systemen (EIM), um die Bildung von proprietären Datensilos zu verhindern und die Kosten für Schnittstellenanpassungen und weitere wichtige Extras klein zu halten. Der Einstieg in die Digitalisierung sollte kleinschrittig erfolgen, so Ceyoniq.



Stichwörter: Panorama, Ceyoniq, Bitkom, EIM, ERP, Studie


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Panorama
Landesflagge Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein: Kooperation verlängert

[15.04.2025] Nach fünf erfolgreichen Jahren haben Schleswig-Holstein und der ITV.SH ihre Kooperation zur Verwaltungsdigitalisierung bis Ende 2029 verlängert. Geplant sind unter anderem der Roll-out weiterer digitaler Anträge und Unterstützung für Kommunen bei Informationssicherheits- und IT-Notfällen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weniger Behördengänge, mehr Onlineservices

[14.04.2025] Die zweite landesweite Digitalisierungsveranstaltung in Koblenz zeigt, dass Rheinland-Pfalz beim OZG-Umsetzungsstand deutliche Fortschritte macht. Rund die Hälfte der zentralen OZG-Leistungen ist angebunden. Ziel bleibt die vollständige Ende-zu-Ende-Digitalisierung. mehr...

Eine Frau und ein Mann auf einem Podium, die Frau spricht gerade.

Saarland: Starkregen besser verstehen

[10.04.2025] Neue Karten für extremen Starkregen ergänzen im Saarland bestehende Vorsorge-Instrumente. Sie zeigen Risiken für Menschen und Infrastruktur, sollen die kommunale Kooperation erleichtern und bilden zudem die Basis für ein geplantes landesweites Frühwarnsystem. mehr...

Digitale Souveränität: Mehr als nur Datenhoheit

[07.04.2025] Digitale Souveränität geht weit über die Frage hinaus, wo Daten gespeichert werden. Sie entscheidet auch, ob wir sinnvolle datenbasierte Entscheidungen treffen. Vor allem raumbezogene Daten spielen dabei eine wichtige Rolle – etwa bei Stadtplanung, Krisenprävention oder Risikomanagement. mehr...

Schleswig-Holstein: Fischereiverwaltung wird digital

[04.04.2025] Schleswig-Holstein digitalisiert das Fischereiwesen: Fischereischeine und die Fischereiabgabe sollen künftig digital verwaltet werden. Das neue Verfahren soll auch in anderen Bundesländern genutzt werden und langfristig eine bundesweite Harmonisierung ermöglichen. mehr...

Die neue Digitalstrategie des Freistaats Bayern sieht mehr als 200 Digitalisierungsmaßnahmen vor.

Bayern: Ein Jahr Zukunftskommission

[28.03.2025] Die Zukunftskommission #Digitales Bayern 5.0 hat ihren aktuellen Bericht vorgelegt. Unter Leitung des Finanz- und Heimatministeriums erarbeiten Ministerien, Kommunalverbände und Experten Lösungen für eine einheitlichere, effizientere und sicherere IT in Bayerns Kommunen. mehr...

Hamburg: Digitale Steuererklärung kommt voran

[26.03.2025] In Hamburg können Steuerpflichtige ihre Belege direkt online hochladen und effizient zuordnen. Zum Einsatz kommt das neue Verfahren RABE. Nach der erfolgreichen Pilotphase in Hamburg soll noch 2025 der bundesweite Roll-out erfolgen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Preiswürdige Nachnutzung von Onlinediensten

[21.03.2025] Rheinland-Pfalz wurde für seine EfA-Strategie bei der OZG-Umsetzung mit dem govdigital-Sonderpreis ausgezeichnet. Besonders gewürdigt wurde die erfolgreiche Nutzung des Marktplatzes für EfA-Leistungen, der Kommunen die Nachnutzung von Onlinediensten erleichtern soll. mehr...

Bayern: Zusammenarbeit im Prozessmanagement

[21.03.2025] Bayern tritt der von Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und dem Bund gegründeten, bundesweiten Plattform zum Prozessmanagement in der Verwaltung bei. Deren Ziel ist es, Arbeitsabläufe vor ihrer Digitalisierung zu analysieren und digitale Standards der Verwaltung zu harmonisieren. mehr...

Aus Code-Bausteinen neue Anwendungen zusammensetzen.

ZenDiS: Souveränitätspaket präsentiert

[17.03.2025] Das Zentrum für Digitale Souveränität erweitert sein Angebot um Beratung und einen Souveränitätscheck für den Public Sector. Letzterer soll Abhängigkeiten aufzeigen und die Beschaffung absichern. Zudem zeigt die Plattform openCode nun die Softwarequalität transparent an. mehr...

Baden-Württemberg: Frischzellenkur für die Landesplanung

[14.03.2025] Ein neues Landesgesetz soll in Baden-Württemberg die Aufstellung von Raumordnungsplänen erleichtern. Künftig sollen Verfahren schneller und rechtssicherer werden – auch dank digitaler Lösungen. Unter anderem wird die Onlinebeteiligung ausgebaut. mehr...

Digitalminister irk Schrödter, daneben sein Zitat: "Mithilfe von Open-Source-Software sind öffentliche und gemeinnützige Organisationen in der lage, flexibler und digital souverän zu handeln."

Schleswig-Holstein: „Offene Innovation“ geht in die nächste Runde

[11.03.2025] Das schleswig-holsteinische Landesprogramm „Offene Innovation“ will gemeinnützige und öffentliche Organisationen in Zusammenarbeit mit der heimischen Digitalwirtschaft bei der Entwicklung quelloffener digitaler Lösungen unterstützen. Ab April können wieder Konzepte eingereicht werden. mehr...

Arbeitsrunde aus etwa 20 Personen mit Laptops an Konferenztischen in einem holzgetäfelten Saal.

DIN SPEC 66336: Qualitätsstandards für digitale Verwaltungsleistungen

[10.03.2025] Die DIN SPEC 66336, die erstmals Qualitätsanforderungen für digitale Verwaltungsleistungen festlegt, wurde jetzt verabschiedet. Verwaltungen und ihre Dienstleister erhalten damit ein Werkzeug, das die Entwicklung und Umsetzung von intuitiv und einfach nutzbaren Digitalisierungsprojekten erleichtern soll. mehr...

Historischer Marktplatz und Rathaus mit Stufengiebel in Bremen.

Bremen: Kulturfördermittel digital beantragen

[07.03.2025] Bremen digitalisiert die Kulturförderung: Anträge für die zweite Fördertranche der Jungen Szene können jetzt online gestellt werden. Der neue Service soll das Verfahren effizienter und transparenter machen – und könnte als Modell für weitere Bereiche der Kulturverwaltung dienen. mehr...

BMI: Feedbackkomponente bundesweit verfügbar

[03.03.2025] Alle Bundesländer und SDG-relevanten Bundesressorts sind nun an die Nationale Feedback-Komponente angeschlossen. Diese erlaubt es Verwaltungen, systematisch Nutzerfeedback zu erfassen und auszuwerten – ein Schritt zur Erfüllung von SDG-Vorgaben. mehr...