Bremen/HamburgSchiffsregister wird digital

[20.11.2020] Die Freie und Hansestadt Bremen folgt dem Beispiel Hamburgs und digitalisiert ihr Schiffsregister. Beide Städte arbeiten nun gemeinsam an der Weiterentwicklung der entsprechenden Software.

Die Schiffsregister der beiden Freien und Hansestädte Hamburg und Bremen werden nun digital geführt. Das teilen die Senatorin für Justiz und Verfassung der Freien Hansestadt Bremen und die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz der Freien und Hansestadt Hamburg mit. Bremen folge jetzt dem Beispiel der Stadt Hamburg, die sich bereits im Sommer vom analogen Schiffsregister verabschiedet hat. Mit rund 6.200 Eintragungen ist das Hamburger Schiffsregister das größte in Deutschland, so der Bericht aus der Hafenstadt. Die Behörde für Justiz und Verbraucherschutz und die Wirtschaftsbehörde hätten das Schiffsregister zu einem modernen Online-Portal umgebaut. Die Hamburger Register über die Seeschiffe, Binnenschiffe und Schiffsbauwerke würden nun elektronisch geführt. Registerausdrucke und Schiffspapiere, wie Zertifikate, würden elektronisch und automatisiert erstellt, was Zeit und Geld spare. Außerdem bilde das Portal einen einfachen Weg für Unternehmen und Bürger, um an Registerausdrucke zu gelangen, die nun nun online beantragt werden können.

Vereinbarung zwischen den Städten

Im Schiffsregister des Amtsgerichts Bremen sind laut Angaben der Senatorin für Justiz und Verfassung gut 800 Seeschiffe und 450 Binnenschiffe eingetragen. Das Register fungiere dabei als eine Art Grundbuchamt, das die Eigentumsverhältnisse aller See- und Binnenschiffe dokumentiert. Das sei bislang noch in Papierform geschehen: Jedes Schiff erhält ein Registerblatt, jeder Antrag auf Eintrag oder Auskunft muss schriftlich auf dem Postweg erfolgen und zur Einsicht in das eigentlich öffentliche Schiffsregister müssen sich Interessierte nach Beantragung bislang ins Amtsgericht begeben.
Mit einer nun unterzeichneten Verwaltungsvereinbarung zwischen Bremen und Hamburg soll der Grundstein für ein weitaus effizienteres Verfahren gelegt werden – sowohl für die Schiffseigner als auch für die mit dem Register beschäftigten Mitarbeiter am Amtsgericht. Bremen habe sich dazu mit der benachbarten Hansestadt zusammengeschlossen, um das eigene Schiffsregister zu digitalisieren und gemeinsam an der Weiterentwicklung der Hamburger Software zu arbeiten.

Effizientere Strukturen

Dazu sagt die Bremer Senatorin für Justiz und Verfassung sowie Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling: „Mit der Einführung des digitalen Schiffsregisters und dem gemeinsamen Verbund mit Hamburg, der auch weiteren Ländern offensteht, kommen wir nicht nur den Reedern entgegen, sondern sorgen auch für effizientere Verwaltungsstrukturen. So soll beispielsweise nicht nur die Einsicht in das Register, sondern auch der Empfang und Versand erforderlicher Dokumente digital, mittels des Elektronischen Gerichtspostfachs intensiviert werden. Damit erreichen wir eine echte Entlastung, sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Reedern.“
Michael Vinnen, Vorsitzer des Bremer Rhedervereins, begrüßt die Digitalisierung des Bremer Schiffsregisters ausdrücklich und erklärt: „Die Bremer Reeder haben sich eine Modernisierung der Registerverwaltung gewünscht. Dass dies nun realisiert werden kann, ist der Senatorin hoch anzurechnen. Das elektronische Schiffsregister wird den Schifffahrtsstandort Bremen weiter stärken.“

Nächste Schritte sind geplant

Nach dem jetzt erfolgten Startschuss, wird noch in diesem Jahr mit den Vorbereitungen begonnen, um das in Bremen bislang in Papierform geführte Schiffsregister sukzessive und letztlich komplett auf die neue digitale Version umzustellen, heißt es aus der Hafenstadt. Als nächster Schritt sei geplant, dass Notare, Anwälte sowie Reeder rund um die Uhr auf das Schiffsregister zugreifen können. Außerdem sollen künftig alle Schriftstücke und Schiffspapiere auch elektronisch versendet werden. Über eine entsprechende Initiative Bremens, der sich Hamburg angeschlossen habe, würden die Justizminister bei ihrer Konferenz Ende November 2020 sprechen. Ziel dabei sei es, gesetzliche Möglichkeiten zur Erteilung digitaler Schiffsurkunden zu eröffnen. Schilling berichtet: „Bislang müssen Schiffszertifikate zwingend in Papierform an Bord mitgeführt werden – und beispielsweise bei Veräußerungen persönlich aus aller Welt abgeholt und ein- beziehungsweise ausgeflogen werden. Gemeinsam wollen wir daher nach Lösungen suchen, um auch dieses absolut nicht mehr zeitgemäße und ökologisch bedenkliche Verfahren künftig digital und effizienter zu gestalten.“





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: CMS | Portale

Digitales Deutschland: Neue Online-Datenbank veröffentlicht

[15.11.2024] Das Projekt Digitales Deutschland hat eine neue, visuell gestaltete Online-Datenbank veröffentlicht, die den Zugriff auf mehr als 300 Studien zur Medien- und Digitalkompetenz vereinfacht. mehr...

Das Bild zeigt die Startseite des Serviceportals des Landes Baden-Württemberg.

Service-bw: Umstellung auf BundID

[25.10.2024] Das Serviceportal Baden-Württemberg bietet ab sofort die Möglichkeit, sich über die deutschlandweit gültigen Zugänge BundID und Mein Unternehmenskonto anzumelden. Diese neuen Optionen sollen langfristig die landesspezifischen Servicekonten ersetzen. mehr...

Kriseninternet des Landes Baden-Württemberg auf einem Handy

Baden-Württemberg: Kriseninternet in neuer Version

[10.10.2024] Das Kriseninternet des Landes Baden-Württemberg wurde umfassend überarbeitet. Seit Anfang des Monats ist das komplett neu entwickelte System in Betrieb. 
 mehr...

Hessen: Hochwasserportal überarbeitet

[25.09.2024] Das neu gestaltete Hochwasserportal Hessen ist ab sofort für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit verbessertem Design, erhöhter IT-Sicherheit und optimierter Lesbarkeit auf Mobilgeräten soll es Bürgerinnen und Bürgern eine einfache und umfassende Information über den Hochwasserschutz in Hessen bieten. mehr...

Hamburg: Geoportal überarbeitet

[19.09.2024] Das Hamburger Geoportal bietet verschiedenste Funktionen und stellt über 500 Datensätze zu Themen wie Stadtentwicklung, Bildung und Verkehr frei zur Verfügung. Nun steht eine überarbeitetet Version des Portals bereit. mehr...

KI-generierte abstrakte Illustration: Moos, Schmetterling, gepixelte Linien und Quadrate

Brandenburg: Umweltinformationssystem modernisiert

[03.09.2024] Das Brandenburger Umweltportal LUIS-BB wurde überarbeitet und erweitert. Es bietet ab sofort mehr Informationen zu verschiedensten Themen aus dem Agrar-Umweltressort, interaktive Karten, eine nutzerfreundlichere und bessere Darstellung sowie weitere Möglichkeiten für die individuelle Nutzung. mehr...

Niedersachsen: Pilot für Online-Arbeitsschutzleistungen

[08.08.2024] Niedersachsen hat ein Pilotprojekt für digitale Verwaltungsleistungen beim Arbeitsschutz gestartet. Damit sollen zum einen die Bürgerfreundlichkeit erhöht und zum anderen die Behörden entlastet werden. mehr...

Bundesportal: Neuer Einstieg

[31.07.2024] Das Bundesportal hat eine neue Startseite erhalten. Im Vordergrund standen dabei die bessere Auffindbarkeit von Informationen sowie die Nutzung mit mobilen Endgeräten. mehr...

Ein Plakat bewirbt am Bahnhof Köln Messe/Deutz das Your-Europe-Portal.

Your Europe: Plakatwerbung für die Plattform

[17.07.2024] Im Sinne des Single Digital Gateway fungiert das Your-Europe-Portal als zentraler Zugang zu den digitalen Angeboten der öffentlichen Verwaltung aller europäischen Mitgliedstaaten. Um die Plattform bekannter zu machen, wurde eine Plakatkampagne in fünf europäischen Städten – darunter Köln – durchgeführt. mehr...

Foto eines Waldes von oben, versehen mit Sprechblasen, die symbolisch auf bestimmte Orte im Wald hinweisen.

Rheinland-Pfalz: Transparente Waldwirtschaft

[11.07.2024] In Rheinland-Pfalz listet ein neues Online-Portal alle Ergebnisse der Nachhaltigkeitszertifizierung FSC (Forest Stewardship Council) auf. Interessierte können hier Beanstandungen und deren Behebung nachvollziehen oder erfahren, wo etwas gut läuft. Eine App erleichtert außerdem den FSC-Autorinnen und Autoren die Dokumentation vor Ort. mehr...

Schildkröte auf Hand.

Schleswig-Holstein: Portal zur Meldung geschützter Arten

[08.07.2024] Nach Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nutzt nun auch Schleswig-Holstein das Online-Portal zum Melde- und Bescheinigungswesen im Artenschutz (MelBA-online). Über die Plattform können sowohl die Halter geschützter Arten als auch die zuständigen Sachbearbeiter einfacher ihren Pflichten nachkommen. mehr...

Blick von der Seite auf einen Schreibtisch mit zwei geöffneten Laptops, Arbeitsunterlagen und Personen im Anschnitt.

eGov-Campus: Online-Campus wächst weiter

[24.05.2024] Im Herbst 2020 ist der eGov-Campus als (Weiter-)Bildungsplattform mit Online-Kursen zur Verwaltungsdigitalisierung gestartet. Die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer hat den Auftrag zur Weiterentwicklung. Dort hält heute seine Hendrik Scholta seine Antrittsvorlesung. mehr...

Das Bild zeigt NRW-Integrationsministerin Josefine Paul.

Nordrhein-Westfalen: Neustart für das Portal Integrationsmonitoring

[14.05.2024] Das überarbeitete Datenportal des Landes Nordrhein-Westfalen zum Thema Integration bietet eine verbesserte grafische Darstellung der Daten und ein interaktives Nutzererlebnis. mehr...

Bayern: EFRE Bavaria modernisiert

[30.04.2024] Mithilfe von cit intelliForm modernisiert der Freistaat Bayern seine Plattform für EFRE-Förderungen und erleichtert so die Kommunikation und den Datenaustausch zwischen Fördermittelempfangenden und bewilligender Stelle. Die Anbindung an das Unternehmenskonto vereinfacht die Authentifizierung und macht eine Unterschrift obsolet. 
 mehr...

Das Bild zeigt einen Screenshot der Registerlandkarte.

Registermodernisierung: Durch Register navigieren

[29.04.2024] Das Bundesverwaltungsamt hat die erste Version einer Registerlandkarte veröffentlicht. Die Online-Plattform ist ein wichtiger Baustein der Registermodernisierung und der Umsetzung des Once-Only-Prinzips. mehr...