VerwaltungsdigitalisierungTUM richtet Forschungsstelle ein
Die Technische Universität München (TUM) hat jetzt eine Forschungsstelle für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gegründet. Wie die Hochschule mitteilt, soll das TUM Center for Digital Public Services die juristischen Grundlagen und konkrete rechtliche sowie technisch-organisatorische Gestaltungsmöglichkeiten für die Verwaltungsmodernisierung erarbeiten. Dazu werden Experten der Sozialwissenschaften und der Informatik in einem interdisziplinären Ansatz zusammenarbeiten. Als TUM Think Tank werde das Center for Digital Public Services dann mit der Hochschule für Politik München mit Ministerien und der öffentlichen Verwaltung kooperieren und Gesetzesinitiativen begleiten.
„Wir begreifen das Recht nicht als Hürde, sondern als Gestaltungsfaktor“, sagt Professor Dirk Heckmann, Direktor der Forschungsstelle und Inhaber des TUM Lehrstuhls für Recht und Sicherheit der Digitalisierung. „Das heißt, wir werden die Rechtslage nicht nur analysieren, sondern aufzeigen, wie rechtliche Aspekte bei der Entwicklung von E-Government-Diensten von Anfang an genauso produktiv mitgedacht werden können wie IT-Fragen oder die Bedienbarkeit.“
In einem ersten Schritt wird die Forschungsstelle laut Universitätsangaben eine E-Government-Studie erstellen, die den Bedarf der Verwaltung in Bayern ermittelt und Qualitätskriterien für digitale Angebote erstellt. Darauf aufbauend sollen Ziele definiert und akzeptanzstiftende Lösungen erarbeitet werden.
Einzigartige Einrichtung
„Während in der Vergangenheit deutsche Großprojekte aufgrund ihrer zu lange andauernden rechtlichen Ausgestaltung oftmals zum Scheitern verurteilt waren, wollen wir mit intelligenten Pilotprojekten in agiler Weise rasch neue Lösungsansätze erproben und für den Alltagseinsatz validieren“, kündigt Professor Heckmann an. Laut Universität ist das TUM Center for Digital Public Services als Forschungsstelle in das Munich Center for Technology in Society (MCTS) der TUM integriert. Letzteres untersucht die Wechselwirkungen zwischen technologischer und gesellschaftlicher Entwicklung. „Mit dieser deutschlandweit einzigartigen Einrichtung schaffen wir einen Brückenkopf zwischen interdisziplinärer Spitzenforschung und moderner Verwaltungspraxis des neuen Jahrzehnts“, sagt TUM-Präsident Professor Thomas F. Hofmann. „So wollen wir einen entscheidenden Beitrag leisten, die Interaktion zwischen Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen mit der öffentlichen Verwaltung deutlich schneller, effizienter und nutzerfreundlicher zu machen. Unmittelbar einfließen werden die Erkenntnisse auch in die Digitalisierung der TUM-Verwaltung, die derzeit als integraler Bestandteil der TUM Agenda 2030 und als Projekt der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder mit großen Schritten voranschreitet.“
Das TUM Center for Digital Public Services wird für zunächst zwei Jahre vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert, heißt es vonseiten der Universität.
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