BerlinEinführung der E-Akte verzögert sich

[04.05.2020] Die Einführung der E-Akte in Berlin war ursprünglich bis Januar 2023 geplant. Aufgrund eines Beschlusses der Vergabekammer wurde das Vergabefahren nun jedoch zurückgesetzt.

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport folgt dem Beschluss der Vergabekammer zur Einführung der E-Akte (wir berichteten). Dieser besagt, dass das Vergabeverfahren in das Anfangsstadium vor Aufforderung zur Abgabe der Erstangebote zurückversetzt und die darauffolgenden Verfahrensschritte wiederholt werden. Sabine Smentek, Staatssekretärin für Informations- und Kommunikationstechnik, sagte zu der Entscheidung: „Wir setzen jetzt das Verfahren fort, so wie es die Vergabekammer vorgeschlagen hat. Durch das Nachprüfungsverfahren des unterlegenen Bieters wird sich der Abschluss des Vergabeverfahrens verschieben. Da wir auch im weiteren Verlauf des Vergabefahrens mit Klagen der unterlegenen Bieter rechnen müssen, gehe ich von einer flächendeckenden Einführung der E-Akte im Land Berlin zum 1. Januar 2025 aus. Durch das Nachprüfungsverfahren und die Rücksetzung des Verfahrens haben wir bereits ein Jahr verloren.“ Auch wenn sich die Einführung der Technik für die elektronische Aktenführung nun verzögert, liefen die Vorbereitungen in den Behörden weiter auf Hochtouren, berichtete Smentek.

Fehlende Erläuterungen

Wie die Berliner Senatsverwaltung meldet, hatte die Vergabekammer in ihrem Nachprüfungsverfahren einen so genannten Erläuterungstext für die Bewertungskriterien bemängelt, den die Vergabestelle für die Bewerter der Angebote erarbeitet hatte. Anhand dieses Textes hätten die Bewertungskriterien der Vergabe erläutert werden sollen. Dieser Erläuterungstext sei als interne Handreichung für die Bewertung gedacht und hätte nach Auffassung der Vergabekammer allen Bietern zur Verfügung stehen müssen. Die Bieter hätten zwar Kenntnis von den Bewertungskriterien, nicht aber von den weiterführenden Erläuterungen gehabt.
Das Vergabeverfahren zur Beschaffung der E-Akte-Software inklusive Dienstleistungen startete nach Angaben der Berliner Senatsverwaltung im vierten Quartal 2018. Die Innenverwaltung hätte über eine europaweite Ausschreibung einen technischen Partner für die Umsetzung der digitalen Akte in Berlin gesucht. Das Vergabeverfahren sei dann im September 2019 abgeschlossen worden. Ein unterlegener Bieter soll im Anschluss ein Nachprüfungsverfahren bei der Vergabekammer initiiert haben. Dies sei bei Verfahren in der finanziellen Größenordnung eines dreistelligen Millionenbetrags nicht ungewöhnlich.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Dokumenten-Management

Niedersachsen: Sozialgerichte arbeiten papierlos

[11.01.2024] Seit dem 1. Januar 2024 arbeiten alle acht niedersächsischen Sozialgerichte ausschließlich mit elektronischen Gerichtsakten. Alle Papierakten werden geschlossen. mehr...

Das Bild zeigt eine Hand auf einer Laptop-Tastatur und kleine Symbole für papierloses Arbeiten.

Nordrhein-Westfalen: Meilenstein bei E-Verwaltungsarbeit

[10.01.2024] In Nordrhein-Westfalen sind mittlerweile mehr als 55.000 Arbeitsplätze der Landesverwaltung vollständig digitalisiert. Zuletzt wurden unter anderem die Bezirksregierung Köln und der Landesbetrieb Straßen.NRW auf die elektronische Akte umgestellt. mehr...

Bundesverwaltung: Hoher Papierverbrauch trotz E-Akte

[08.01.2024] Die Einführung der elektronischen Akte in der Bundesverwaltung ist nahezu abgeschlossen. Der Papierverbrauch der Behörden ist aber nach wie vor hoch. mehr...

Mecklenburg-Vorpommern: Vereinbarung für neue E-Akte

[14.09.2023] In Mecklenburg-Vorpommern sollen künftig nicht nur alle Ministerien, sondern auch alle Ressorts der Landesverwaltung Akten und Vorgänge elektronisch bearbeiten. Dabei wird die bisherige Lösung DOMEA von der eGov-Suite des Herstellers Fabasoft abgelöst. mehr...

d.velop: Partnerschaft mit natif.ai

[14.08.2023] Ab sofort kooperiert der Dokumenten-Management-Spezialist d.velop mit dem deutschen KI-Start-Up natif.ai. Dessen DSGVO-konforme Dienste können Dokumente sortieren, trennen und verschiedenste Informationen daraus automatisiert auslesen. mehr...

d.velop/Parashift: Content-Services-Plattform lernt KI

[13.07.2023] Das Unternehmen d.velop schließt eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Parashift, das auf KI-basierte Dokumentenextraktion spezialisiert ist. So sollen die Datenextraktion und die automatisierte Ablage innerhalb von d.velop-Lösungen optimiert werden. mehr...

Nordrhein-Westfalen: E-Akte in Finanzämtern und Gerichten


[12.04.2023] In Nordrhein-Westfalen arbeiten künftig die Finanzämter sowie die ordentliche Gerichtsbarkeit mit der elektronischen Akte. mehr...

Eine Informationsmanagementplattform erleichtert in Norwegen künftig die technische Dokumentation für die Straßeninfrastruktur.

Norwegen: Plattform für Straßenverwaltung

[31.03.2023] Die technische Dokumentation aller Nationalstraßen sowie von 6.000 Brücken und 600 Tunneln wird die norwegische Straßenverwaltung künftig mithilfe einer metadatengesteuerten Plattform verwalten. mehr...

Niedersachsen: E-Akte in immer mehr Ministerien

[09.02.2023] Die Einführung der elektronischen Akte in der niedersächsischen Landesverwaltung kommt voran. Mittlerweile sind 13.500 Arbeitsplätze mit der E-Akte ausgestattet. mehr...

Thüringen: Verwirrung um Datenpanne

[10.11.2022] Über die Ursachen einer Datenpanne in der Thüringer Landesverwaltung wurden falsche Informationen verbreitet. Der Verlust digitaler Dokumente geht tatsächlich auf eine selbst entwickelte Löschroutine des Thüringer Landesrechenzentrums zurück. mehr...

Thüringen: E-Akten versehentlich gelöscht

[20.10.2022] 
Ein Fehler in der Löschroutine des Dokumenten-Management-Systems hat in Thüringen zur versehentlichen Löschung von digitalen Dokumenten der Landesverwaltung geführt. Aufgefallen war die Datenpanne erst Monate später. 
 mehr...

Eine durchgängige Digitalisierung der Verwaltung ist mit papierbasierten Prozessen nicht möglich.
bericht

Content-Services-Plattform: Digitale Autobahn statt Papierstau

[02.09.2022] Moderne Content-Services-Plattformen stellen das nächste Level im Dokumenten-Management dar: Sie ermöglichen nicht nur die Digitalisierung papiergebundener Dokumente, sondern fungieren als zentraler Knotenpunkt, an dem Daten aus unterschiedlichsten Kommunikationskanälen und Applikationen zentral zusammengeführt werden. mehr...

Optimal Systems: Neuerungen bei enaio 10.10

[19.08.2022] Der Software-Anbieter Optimal Systems stellt die neue Ausgabe seines ECM-Systems enaio vor. Mit dem Update auf Version 10.10 wurden vor allem die Themen Co-Working, Sicherheit und Transparenz in den Fokus genommen, auch der Arbeits- und Administrationsaufwand soll geringer werden. mehr...

nscale: Archivierung nach GoBD bestätigt

[15.08.2022] Eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bescheinigt der EIM-Software nscale, dass sie für GoBD-konforme Archivierung geeignet ist. Anwender der Lösung können so im Fall einer Betriebsprüfung die Compliance-Konformität für die digitale Archivierung einfacher nachweisen. mehr...

Hessen: HVBG verabschiedet sich von der Papierakte

[20.04.2022] Die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) hat nach einer mehrjährigen Pilot- und Umstellungsphase alle ihre Ämter, Dienst- und Anlaufstellen auf die digitale Aktenführung umgestellt. Rund 1.400 Arbeitsplätze sind davon betroffen. mehr...