E-Rech-VOEinfache PDF-Rechnung reicht nicht

[27.11.2019] Öffentliche Auftraggeber müssen ab heute bereit sein für den elektronischen Rechnungsempfang. Der Verband elektronische Rechnung befürchtet, dass rechtliche und technische Individuallösungen viele Lieferanten abschrecken werden.
Öffentliche Auftraggeber müssen jetzt bereit sein für den elektronischen Rechnungsempfang.

Öffentliche Auftraggeber müssen jetzt bereit sein für den elektronischen Rechnungsempfang.

(Bildquelle: Andriy Popov/123rf.com)

Ab dem heutigen Mittwoch (27. November 2019) gilt die „Verordnung über die elektronische Rechnungsstellung im öffentlichen Auftragswesen des Bundes“ (E-Rech-VO). Darauf weist der Verband elektronische Rechnung (VeR) hin. Nicht mehr nur alle Bundesministerien und Verfassungsorgane sind jetzt dazu verpflichtet, elektronische Rechnungen im Format XRechnung zu empfangen und zu verarbeiten, auch öffentliche Auftraggeber, die keine obersten Bundesbehörden oder Verfassungsorgane des Bundes sind sowie die so genannten Sektorenauftraggeber und die Konzessionsgeber müssen auf den elektronischen Rechnungsempfang umgestellt haben. Betroffen sind damit auch alle bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen, etwa die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. Das Datum hat auch Bedeutung für die Lieferanten. Ab heute dürfen die Rechnungsempfänger des Bundes nämlich alle papierbasierten Rechnungen oder Rechnungen, die als einfaches PDF ohne CEN-konformen XML-Datensatz übermittelt werden, zurückweisen.
Auch einige Bundesländer sind betroffen: Die öffentlichen Auftraggeber in Thüringen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sind nun zum elektronischen Rechnungsempfang verpflichtet. In den Stadtstaaten Bremen und Hamburg gelten entsprechende Regelungen schon länger. Alle anderen Bundesländer müssen bis zum 18. April 2020 nachziehen.
#bild2 Stefan Groß, Vorsitzender des Verbands elektronische Rechnung (VeR), sieht Probleme durch eine drohende Vielzahl an rechtlichen wie auch technischen Individuallösungen: „Zwar haben sich einige Länder dafür ausgesprochen, die Onlinezugangsgesetz-konforme Rechnungseingangsplattform des Bundes zu nutzen. Doch wird es auch zahlreiche selbstbetriebene Plattformlösungen geben. Und manche Bundesländer haben sogar noch gar keine Aussage getroffen, wie der elektronische Rechnungseingang vonstatten gehen soll.“ Zudem unterscheiden sich laut Groß auch viele landesspezifische Rechts- und Verwaltungsvorgaben mitunter erheblich voneinander – etwa ab welcher Rechnungshöhe nur elektronische Rechnungen akzeptiert werden sollen, in welchem E-Rechnungs-Format (XRechnung, ZUGFeRD 2.0) diese zulässig sind oder welche Übertragungswege zur Übermittlung der elektronischen Rechnungsdaten zur Verfügung stehen werden. Dies könnte viele Lieferanten abschrecken, mahnt Groß: „Ohne einen versierten E-Invoicing-Provider, der die verschiedenen Determinanten, Vorgaben und Spezifikationen für die elektronische Rechnungsstellung an die öffentliche Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen im Blick hat, dürfte es für die meisten Rechnungssteller schwierig werden, einen einheitlichen, effizienten und kostensparenden Versandprozess für elektronische Rechnungen zu entwickeln.“



Stichwörter: E-Procurement, E-Rechnung


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: E-Procurement

OSBA-Stellungnahme: Vergabereform in Sachsen

[29.05.2024] Das Land Sachsen hat ein neues landesweites Vergabegesetz als Referentenentwurf zur Kommentierung vorgelegt. Nach Ansicht der Open Source Business Alliance (OSBA) bleiben die Regelungsvorschläge des Entwurfs hinter der Open-Source-Strategie der Sächsischen Staatsverwaltung zurück. mehr...

Das Bild zeit das Logo der Webinar-Reihe Kommune21 im Gespräch

Live-Webinar „Kommune21 im Gespräch“: Synergien bei Ausschreibungen

[02.02.2024] In der Webinar-Reihe „Kommune21 im Gespräch“ geht es am 7. März 2024 um Synergien zwischen Ausschreibungen der öffentlichen Hand und Online-Marktplätzen. Ralf Togler und Andreas Pokropp von der Einkaufsgemeinschaft KoPart sowie Monika Schmidt von der TEK-Service AG diskutieren über die innovative Kombination von Ausschreibungsverfahren und Marktplatzmodellen. mehr...

Thüringen: E-Vergabe-Plattform etabliert

[11.01.2024] Im Jahr 2023 wurden 2.304 Ausschreibungen auf der E-Vergabe-Plattform des Freistaats Thüringen veröffentlicht. Die Landesvergabeplattform ist in einen Kooperationsverbund mit der Bundesverwaltung und mehreren Bundesländern eingebunden. mehr...

Hamburg: Vereinfachte Vergabe

[04.01.2024] Durch eine Experimentierklausel werden die Vergabeverfahren der Freien und Hansestadt Hamburg bis zu einem bestimmten Auftragswert deutlich vereinfacht. mehr...

E-Vergabe: Reibungsloser Start der eForms


[18.12.2023] Im Rahmen des digitalen Wandels des öffentlichen Auftragswesens spielen die eForms als neuer Veröffentlichungsstandard innerhalb der EU eine wichtige Rolle. Über die Vergabeplattformen von RIB Software sind in den ersten sechs Wochen seit dem Start bereits mehr als 1.000 eForm-Veröffentlichungen erfolgt. mehr...

CGI: Volldigitales Wettbewerbsregister

[06.12.2023] Um den fairen Wettbewerb im öffentlichen Auftragswesen zu sichern, betreibt das Bundeskartellamt das Wettbewerbsregister. Dafür hat CGI jetzt als eines der ersten volldigitalen Register der öffentlichen Verwaltung ein durchgängig digitalisiertes Fachverfahren entwickelt. mehr...

adesso: Mitarbeit an Beschaffungsplattform

[04.12.2023] Die Plattform „Datenservice Öffentlicher Einkauf“ soll für Transparenz bei öffentlichen Ausschreibungen sorgen und entspricht der aktuellen EU-Durchführungsverordnung, die den Standard eForms-DE vorschreibt. adesso hat das Beschaffungsamt bei der Umsetzung zentraler Komponenten unterstützt. mehr...

Bundesverwaltung: Zentrales Beschaffungs-Management

[31.08.2023] Für das Haushalts- und Beschaffungs-Management der Bundesverwaltung liegt eine erste, vollständig zentrale digitale Lösung vor. Das ERP Bundestemplate SAP S/4HANA ist Ende zu Ende digitalisiert und läuft als SaaS auf der Bundescloud. mehr...

bericht

eWarenhaus Berlin: Strategischer Einkauf

[08.05.2023] Strategische Mehrwerte lassen sich bei der elektronischen Beschaffung durch die Kombination von Rahmenverträgen und der Nutzung von Marktplätzen erzielen. Dies gilt für das eWarenhaus Berlin, das mittlerweile von vielen Dienststellen und fast allen Berliner Bezirken genutzt wird. Möglich wurde das Projekt durch die Einbindung des Einkaufsdienstleisters TEK-Service. mehr...

Vergabe: Datenschutz im Blick haben

[04.05.2023] Eine Orientierungshilfe zum Thema Datenschutz als Kriterium im Vergabeverfahren hat der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz veröffentlicht. Das Papier soll Kommunen und staatlichen Behörden helfen, kostspielige Fehlgriffe bei der Beschaffung zu vermeiden. mehr...

BeschA: Neuer Rahmenvertrag mit MACH

[19.04.2023] Eine neue Rahmenvereinbarung mit MACH hat das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BeschA) geschlossen. In diese ist auch ein Beschaffungs-Self-Service aufgenommen worden. mehr...

BeschA: Erfolgreiches Geschäftsjahr

[23.03.2023] Das Beschaffungsamt des BMI (BeschA) hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Auftragsvolumen von knapp 5,2 Milliarden Euro erreicht. Drei Viertel der Vergabeverfahren entfielen auf IT-Dienstleistungen und IT-Technik. mehr...

Neue zentrale Serviceplattform bündelt Bekanntmachungsdaten aus öffentlichen Ausschreibungen.

EfA-Plattform: Datenservice öffentlicher Einkauf

[06.02.2023] Der Datenservice Öffentlicher Einkauf bündelt veröffentlichungspflichtige Bekanntmachungen zu Vergabeverfahren von Bund, Ländern und Kommunen an zentraler Stelle, um Bietenden den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen zu erleichtern. Der Service steht nun zur Nachnutzung bereit. mehr...

Vergaberecht: Konsultation zur Reform

[23.01.2023] Öffentliche Vergabeverfahren sollen künftig einfacher, digitaler und schneller ablaufen. In den nun gestarteten Transformationsprozess kann sich die Öffentlichkeit mit Vorschlägen und Ideen einbringen. mehr...

EVB-IT-Novelle: Open Source Software einfacher beschaffen

[15.11.2022] Die EVB-IT sollen die Beschaffung von Hardware, Software und IT-Services durch die öffentliche Hand erleichtern – gehen aber nicht auf Open Source Software ein. Nun werden die Vertragsvorlagen überarbeitet. Eine Workshop-Reihe, an der auch die OSBA teilnahm, bildete den Auftakt. mehr...