BerlinUmrüstung auf Windows 10

[10.04.2019] Auf zehntausenden Rechnern der Berliner Verwaltung läuft Windows 7, für das der Support bald endet. Bei der Umrüstung auf das neue Betriebssystem hinkt die Verwaltung jedoch hinterher.

Microsoft stellt zum 14. Januar 2020 den Support für das Betriebssystem Windows 7 ein. Hiervon sind zehntausende Rechner der Berliner Verwaltung betroffen, die deshalb auf Windows 10 umgerüstet werden müssen. Das ist in der Online-Ausgabe des Tagesspiegel zu lesen. Eine der Publikation vorliegende Antwort von Berlin-CIO Sabine Smentek zeige: Der aktuelle Stand der Systemumstellungen lasse fragwürdig erscheinen, dass Berlin die Frist einhalten kann. Im Mai 2017 hatte Smentek den Betrieb von Windows-7-Rechnern nach dem 30. November 2019 verboten. Von knapp 78.000 in der unvollständigen Auflistung vom März registrierten Rechnern der Verwaltungsbehörden wurden bislang 2.022 Rechner auf Windows 10 umgerüstet, heißt es im Tagesspiegel. Das entspreche einem Anteil von 2,6 Prozent.

Unlösbare Aufgabe?

Der Digitalpolitiker Bernd Schlömer sieht die Verwaltung laut dem Bericht des Tagesspiegel vor einer unlösbaren Aufgabe. Er erinnert an ein ähnlich gelagertes Szenario aus dem Jahr 2015. Damals musste die Berliner Verwaltung ebenfalls zehntausende Rechner fristgerecht von Windows XP auf Windows 7 umrüsten – und scheiterte. Am Ende riet der damalige Datenschutzbeauftragte des Landes, die Rechner vom Netz zu nehmen, um Hackern keine Chance zu geben. Heute laufen immer noch 26 Rechner in der Verwaltung mit Windows XP – allerdings ohne Anbindung an das Landesnetz, wie im Tagesspiegel zu erfahren ist. Schlömer: „Man muss davon ausgehen, dass der Senat nach der gescheiterten Windows-XP-Umstellung sein Versagen auch bei der nun anstehenden Umstellung nahtlos fortsetzt.“ Zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre bahne sich ein Chaos an, auch weil die nötigen Konsequenzen aus der Vergangenheit nicht gezogen worden seien.
Tatsächlich hinkt der Senat nach Angaben des Tagesspiegel seinem im E-Government-Gesetz (wir berichteten) beschlossenen Anspruch der Zentralisierung der IKT-Steuerung hinterher. Einrichtungen auf Landes- und Bezirksebene seien jeweils selbst für die Umrüstung von teilweise mehreren tausend Rechnern verantwortlich – trotz der Einrichtung des IT-Dienstleistungszentrums Berlin (ITDZ Berlin) im Jahr 2005.
Dennoch gebe sich Smentek optimistisch. Auf die Frage, ob mit zusätzlichen Kosten zu rechnen sei, sollte die Frist nicht gehalten werden, antwortete sie: „Es wird derzeit nicht davon ausgegangen, dass Aufwendungen für eine Support-Verlängerung entstehen, da alle Behörden im Land Berlin an einer fristgerechten Umsetzung bis zum 30. November 2019 arbeiten.“





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